Krefeld Krefelder Bauern protestieren gegen Steuererhöhungspläne

Krefeld · Krefelder und Viersener Bauern sind empört: Das Umweltbundesamt fordert höhere Mehrwertsteuern auf tierische Lebensmittel. Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Paul-Christian Küskens, sieht darin eine Bevormundung der Bürger, die fatale Auswirkungen haben könnte. Denn schließlich seien Fleisch, Milch und Eier nicht nur Lieferanten lebensnotwendiger Nährstoffe, sondern in ihrer optimalen Zusammensetzung kaum austauschbar. Es könne deshalb keine Lösung sein, diese hochwertigen Lebensmittel für große Teile der Bevölkerung durch das Heraufsetzen der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent zu verteuern und sie so zu einer einseitigen Ernährung zu verleiten.

Das Risiko, dass Verbraucher auf wertvolles Eiweiß inklusive Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zugunsten von mehr Fett und Kohlenhydrate verzichteten, sei zu groß. "Milch und Fleisch sollen für jeden zugänglich sein", fordert Küskens. "Mehr als zwei Drittel der weltweiten Agrarfläche sind Grünland", so der Vorsitzende. Diese Flächen könnten nicht zur Lebensmittelerzeugung genutzt werden außer durch Gras fressende Tiere wie Rinder und Schafe. Deshalb auch die Wiederkäuer immer wieder anzugreifen, sei kontraproduktiv.

2014 stammten sieben Prozent der deutschen Gesamtemissionen an Treibhausgasen aus der Landwirtschaft. Allein das Achtfache kommen aus der Energiewirtschaft (39 Prozent) und aus dem Verkehr (18 Prozent.

(sti)
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