Krefeld Krefelder Hafen ist auf Rekordkurs

Krefeld · Das Geschäft in 2014 brummt - das Jahr 2013 hat die Hafen GmbH & Co KG noch mit einem Minus abgeschlossen.

 Rund um die denkmalgeschützten Gebäude am Hafenkopf soll eine Fläche für Massengutumschlag mit einem neuen Kran entstehen, deren Bewirtschaftung der Hafen selbst übernehmen will. Mit dem gelben Kran lässt sich Stückgut heben.

Rund um die denkmalgeschützten Gebäude am Hafenkopf soll eine Fläche für Massengutumschlag mit einem neuen Kran entstehen, deren Bewirtschaftung der Hafen selbst übernehmen will. Mit dem gelben Kran lässt sich Stückgut heben.

Foto: Thomas Lammertz

Die Umschlagsmengen des ersten Quartals im Krefelder Hafen sind rekordverdächtig: Den größten Anteil daran haben die 823 425 Tonnen, die mit dem Schiff transportiert worden sind. Die größte Steigerung verzeichnete der Güterverkehr mit der Eisenbahn. Die 331 971 Tonnen bedeuten einen Anstieg um 52 Prozent. "Damit kündigt sich für die Schiene das beste Ergebnis der letzten 40 Jahre an", sagte Geschäftsführerin Elisabeth Lehnen gestern im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das zurückliegende Jahr schloss allerdings mit roten Zahlen ab. Nach einem Defizit von rund 100 000 Euro in 2012 verbucht die Hafen Krefeld GmbH & Co KG auch für 2013 keinen Gewinn. Das habe im Wesentlichen an vier Faktoren gelegen. Zum einen sei das Transportvolumen der Firma Compo nach dem Großbrand erheblich gesunken. Zum anderen habe die schlechte Witterung die Nachfrage in der Bauindustrie negativ beeinflusst. Darüber hinaus seien die Kosten für die Hauptuntersuchung einer der fünf Hafenlokomotiven und die Abschreibung einer beträchtlichen Forderung nach einer Insolvenz eines Kunden maßgeblich gewesen, erklärte Lehnen.

Die Zukunft sieht Lehnen und ihr Geschäftsführerkollege Sascha Odermatt allerdings positiv. Dafür gebe es mehrere Gründe. Die Vermarktung der neuen 100 000 Quadratmeter großen Fläche an der Hafenringstraße am Wendebecken gehe voran. Es zeichne sich ab, dass ein Logistiker die komplette Fläche pachte, berichtet Odermatt. "Wir verkaufen nicht, sondern verpachten und wollen uns dadurch ein Stück weit konjunkturunabhängig aufstellen", erklärte Lehnen.

Ein größeres Stück vom Kuchen will sich die Hafen GmbH & Co KG auch im Bereich Massengutumschlag einverleiben. Derzeit prüfen die Verantwortlichen die technischen Voraussetzungen, die am Hafenkopf nötig wären. Wie muss die Oberfläche beschaffen sein, wo soll ein Kran zu stehen kommen, lauten einige zu klärende Fragen. Erst danach beginnt die Kalkulation, ob und unter welchen Umständen eine solche Investition wirtschaftlich wäre. Dabei müssen die Planer die denkmalgeschützten Hafengebäude berücksichtigen. Es spricht in der Geschäftsführung niemand aus, dass die historischen Lagerstätten einer optimalen Entwicklung des Hafens an dieser Stelle im Weg stehen. Weniger Probleme haben Elisabeth Lehnen und Odermatt mit der ebenfalls unter Schutz stehenden Hafendrehbrücke. Im Sommer stehe turnusgemäß die nächste "Brückenhauptwerksprüfung" an. Dann werde sich ein Gutachter ansehen, ob die Brücke wieder für den Begegnungsverkehr in beide Fahrtrichtungen zu öffnen sein. Außerdem, so die Hoffnung, werde die Inbetriebnahme der neuen Hafenringstraße die Verkehrsströme positiv verändern.

Dass sich der Hafen auf Wachstumskurs befindet, unterstreicht auch der zügige Fortschritt beim größten Vorhaben der Unternehmensgeschichte: In Linn soll für rund 50 Millionen Euro das Transterminal Krefeld (TTK) entstehen. Das Planfeststellungsverfahren hat begonnen, es gehen laut Odermatt keine nennenswerten Beschwerden ein. Die Bezirksregierung könnte deshalb wahrscheinlich mangels Anlass auf einen öffentlichen Erörterungstermin verzichten und im schriftlichen Verfahren entscheiden. Rund 60 Prozent der benötigten Flächen von etwa 130 000 Quadratmeter befinden sich bereits heute im Eigentum des Rheinhafens Krefeld. Die unmittelbare Nähe des geplanten Terminals zum Krefelder Hafen und den bestehenden Anlagen der Krefelder Hafenbahn stärkt die Position als trimodaler Umschlagort. Gespräche mit der Deutschen Bahn und privaten Grundstückeigentümern liefen vielversprechend, informierte Odermatt. Der Hafen hofft, das TTK 2016/2017 in Betrieb nehmen und an einen Betreiber verpachten zu können.

(RP)
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