Krefeld Krefelder Hospizbewegung sucht weitere ehrenamtliche Helfer

Krefeld · Der ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst innerhalb der Hospiz Stiftung Krefeld benötigt dringend Verstärkung.

 Der Vorstand der Hospiz Stiftung: Karin Meincke, Andreas Berger und Klaus Becker (v.li.) und Diane Kamps (Oberin DRK-Schwesternschaft Krefeld, re.) mit Leiter Alexander Henes (mi.).

Der Vorstand der Hospiz Stiftung: Karin Meincke, Andreas Berger und Klaus Becker (v.li.) und Diane Kamps (Oberin DRK-Schwesternschaft Krefeld, re.) mit Leiter Alexander Henes (mi.).

Foto: Archiv; joppen

"Wir würden uns wünschen, dass uns die Menschen frühzeitiger anrufen, damit wir die Situation für alle erleichtern können": Birgitta Tilgner (62 Jahre), Sabine Lucht (56 Jahre), Conny Hoppmanns (55 Jahre) und Kirsten van Ditzhuyzen (46 Jahre) sind das Koordinatorinnen-Team für den "ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst" in der Hospiz Stiftung Krefeld. Das Vierer-Team unter der Verantwortung von Hospiz-Leiter Alexander Henes ist zuständig für mehr als 40 ehrenamtlich engagierte Menschen, die für andere Menschen da sind, wenn diese oder ein Angehöriger sich in der letzten Lebensphase befinden. Die Koordinatorinnen sind die organisatorische Schnittstelle zwischen den ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie den Kranken und deren Angehörigen. Alle vier sind für ihre Aufgaben geschult: Sie sind examinierte Krankenschwestern und haben mehrere Weiterbildungen besucht: für palliativ care, Koordination sowie für Führungs- und Leitungskompetenz. In jedem Einzelfall bauen sie den Erstkontakt zu den Betroffenen auf. "Zuerst finden wir im Gespräch mit den Hilfesuchenden heraus, wo der Hilfebedarf liegt, was für ein Mensch der Erkrankte ist oder welche Eigenheiten, Wünsche oder Hobbys er hat", erklärt Sabine Lucht: "Dann schauen wir in unserer Gruppe der Ehrenamtler, wer gut in die jeweilige Situation passt und Unterstützung geben kann."

Die Aufgaben in den Haushalten und Familien können ganz unterschiedlich sein: "Die Ehrenamtler haben vor allem eines: Zeit für die Menschen. Sie hören zu, lassen sich auf die Situation ein und können sie auch aushalten", so Birgitta Tilgner. Dabei haben die Koordinatorinnen schon viel erlebt: Sei es, dass ein tiefgläubiger Mensch einen seiner Glaubenshaltung entsprechenden Gesprächspartner benötigte oder dann ein anderer Gast im ambulanten Hospizdienst fünf Nymphen-Sittiche hatte, die frei in der Wohnung fliegen durften. Auch ganz banale Situationen wie ein starker Raucher, zu dem kein Nichtraucher passte, sind zu berücksichtigen. Die Ehrenamtler "machen in den Familien nur das, was der Betroffene will. Dazu sprechen sie auch mit den Angehörigen", betont Lucht. Jeder Fall wird individuell organisiert.

"Sterben und Tod ist immer noch ein schwieriges Thema, man beschäftigt sich nicht gerne damit. Manchmal möchten die Betroffenen nicht, dass die Nachbarn die Situation erahnen", beschreibt Sabine Lucht. Für die Betroffenen, die das Angebot des ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes nutzen, entstehen keine Kosten. Das Team ist derzeit in 15 Begleitungen engagiert, in 2017 wurden 24 Begleitungen abgeschlossen. Wichtig ist: Keiner der Ehrenamtler ist auf sich gestellt - es gibt jederzeit einen Ansprechpartner unter den Koordinatorinnen. Die Hospiz Stiftung Krefeld sucht weitere Bürger, die sich im ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst engagieren möchten. Informationen unter Rufnummer 02151931330.

(RP)
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