Krefeld Krefelder kaufen Wuppertaler Denkmal

Krefeld · Die Renaissance Immobilien- und Beteiligungs AG setzt verstärkt auf Kauf und Sanierung historischer Gebäude. Im Sommer 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

 Typisch für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist die Fassade mit ihren markanten Rundbogenfenstern.

Typisch für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist die Fassade mit ihren markanten Rundbogenfenstern.

Foto: RAG

Die Krefelder Renaissance Immobilien- und Beteiligungs AG hat ihr Herz für historische Altbauten entdeckt. Nach der Investition in das mehr als 100 Jahre alte Firmengebäude der früheren Seidenwaren- und Krawattenfabrik Audiger & Meyer am Deutschen Ring, teilt die Aktiengesellschaft jetzt den Kauf eines denkmalgeschützen Objekts in Wuppertal mit: die Fabrikanlage von Rudolf Wiemer. Das Investitionsvolumen liegt nach eigenen Angaben bei mehr als 2,2 Millionen Euro, voraussichtlicher Sanierungs- und Baubeginn des rund 1600 Quadratmeter großen, mitten im Gewerbegebiet liegenden Komplexes ist im Sommer dieses Jahres. Nach einem Jahr sollen die gewerblichen Mieter einziehen können.

Die Renaissance Immobilien- und Beteiligungs AG verwaltet nach eigenen Angaben rund 2500 Wohnungen und macht am Niederrhein einen jährlichen Umsatz von 51 Millionen Euro vorwiegend in Krefeld, Essen und Wuppertal. Der Schwerpunkt hat sich in der jüngeren Vergangenheit stark von Krefeld nach Wuppertal verlagert.

Dort seien die Krefelder bereits in engen Abstimmungsgesprächen mit den Baubehörden und dem Denkmalamt. Die Stadt Wuppertal, Ressort Stadtentwicklung und Städtebau, freue sich über das Sanierungsvorhaben, erklärte Unternehmenssprecher Dirk-Wolfgang Naas gestern. Nach Jahren des Stillstands werde das Gebäude einer neuen Nutzung zugeführt. Das Konzept der Brachflächenreaktivierung als Instrument der Stadterhaltung und nachhaltiger Innenentwicklung greife hier. Ausschlaggebend für den Kauf war laut Christian Baierl, Vorstand des Krefelder Immobilienunternehmens, zunächst die Begeisterung für die Architektur und die Historie der Gebäude.

Der Fabrikant Rudolf Wiemer errichtete am Bornberg 97 vor rund 120 Jahren eine Militäreffektenfabrik als zweieinhalbgeschossiges Fabrikgebäude mit einer Gießerei, einem Gerbereigebäude, einem Kesselhaus und einem Schuppen, um dort Uniformen, Zubehör wie Taschen mit Lederbesatz und Abzeichen zu produzieren. Typisch für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist die Fassade mit ihren markanten Rundbogenfenstern. Mit repräsentativem Anspruch wird um 1897 diese Straßenfassade in dem Gründerzeitareal gestaltet. Als Bautypus eines Fabrikgebäudes ist das Objekt ein Zeugnis für die Arbeits- und Produktionsverhältnisse um 1900. Damit war auch für das Wuppertaler Denkmalamt eine Erhaltung von öffentlichem Interesse.

Daneben befindet sich das dreigeschossige, spätgründerzeitliche ehemalige Wohnhaus des Unternehmers Rudolf Wiemer. Dort fallen die beiden mittleren Fenster besonders ins Auge, die florale Jugendstilkomponenten und Köpfe mit Flügelhelmen zieren. Diese Schmuckelemente und die Attribute der geflügelten Helme weisen ganz bewusst auf die Herkunft des Bauherrn als Kaufmann und Fabrikant hin.

(sti)
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