Krefeld Krefelder Siemens-Zugwerk wird in eine neue Gesellschaft ausgegliedert

Krefeld · Nach den Fusionsplänen von Siemens und Alstom im September 2017 sollen die betroffenen Werke nun bis Juli in eine eigenständige Gesellschaft überführt werden

 Im Siemens-Werk in Uerdingen an der Duisburger Straße sind mehr als 2000 Menschen beschäftigt.

Im Siemens-Werk in Uerdingen an der Duisburger Straße sind mehr als 2000 Menschen beschäftigt.

Foto: Thomas Lammertz

Vor der Fusion der Bahnsparte von Siemens inklusive der Signaltechnik mit dem französischen Schienenfahrzeughersteller Alstom SA steht die Ausgliederung der betroffenen Einheiten, zu dem auch das Krefelder Werk an der Duisburger Straße in Uerdingen zählt, in eine eigenständige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. "Die Ausgliederung soll bis Juli erfolgt sein, die anschließende Fusion ist zum Jahresende geplant", erklären Heinz Spörk und Sybille Schäfer vom Betriebsrat in Uerdingen in einem Beitrag für die Industriegewerkschaft Metall.

Für die dann folgenden ersten vier Jahre nach der Fusion würden den Beschäftigten weitreichende Standort- und Arbeitsplatzsicherungen zugesagt. Auch an den Beschäftigungsbedingungen soll sich zunächst nichts ändern. Viele Beschäftigte sehen diesem Schritt dennoch mit gemischten Gefühlen entgegen, heißt es weiter.

Der Betriebsrat sieht sich vor neuen Herausforderungen, denn neben den großen Chancen, wie es die Analysten und Anleger der Branche voraussagen, sind auch Risiken zu betrachten. Diesen gelte es gemeinsam mit den Beschäftigten und mit der Unterstützung durch die IG Metall zu begegnen, betonten Sybille Schäfer und Heinz Spörk.

Mit diesen Informationen endeten die Spekulationen über die Zukunft der Schienenfahrzeugsparte bei Siemens. Die Pläne stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmungen durch die Kartellämter zur Fusion.

Die Konkurrenz aus China macht den europäischen Herstellern von Hochgeschwindigkeitszügen das Leben schwer. Preisdruck und aggressive Marktstrategien des Unternehmens China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) aus Fernost zwingen Siemens nach eigenen Angaben zu Einschnitten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu gehört auch ein Stellenabbau in Krefeld (wir berichteten).

Die Fusionspläne mit Alstom sind seit September des vergangenen Jahres bekannt. Dadurch soll ein wettbewerbsfähiger Konkurrent für CRRC entstehen.

(sti)
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