Krefeld Krefelder Verwaltung will in Venlo lernen

Krefeld · In einer nichtöffentlichen Sitzung tagte der gemeinsame Ausschuss der beiden Partnerstädte.

 Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer (links) und sein Amtskollege Burgemeester Antoin Scholten haben Ende 2015 im Rathaus in Venlo eine engere Zusammenarbeit beschlossen.

Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer (links) und sein Amtskollege Burgemeester Antoin Scholten haben Ende 2015 im Rathaus in Venlo eine engere Zusammenarbeit beschlossen.

Foto: Desar

Eine Delegation aus Krefelds niederländischer Partnerstadt Venlo war Gast in der jüngsten Sitzung des Stadtrates im Seidenweberhaus. Dort begrüßte Oberbürgermeister Frank Meyer die Niederländer unter großem Applaus der Ratsmitglieder. Venlos Bürgermeister Antoin Scholten und Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Venlo hatten sich auf diesem Weg unter anderem über die Arbeit des Krefelder Stadtrates informiert. Hintergrund hierfür ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit beider Partnerstädte in einem gemeinsamen Ratsausschuss, die dazu führt, dass beide Seiten mehr Einblicke in die Gepflogenheiten und Abläufe in der Partnerstadt gewinnen wollen.

In einer nichtöffentlichen Sitzung tagte nun dieser gemeinsame Ausschuss der beiden Partnerstädte, der die grenzüberschreitenden Aktivitäten im Sinne einer zusammenwachsenden Region insbesondere in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt, Tourismus und Kulturaustausch entwickeln soll. Dabei tauschten sich die Teilnehmer erst einmal über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den jeweiligen Kommunalparlamenten aus.

Im Gegensatz zu Krefeld gibt es in Venlo keine Fachausschüsse, die die Ratsarbeit vorbereiten und es werden keine "sachkundigen Bürger" einbezogen. Das Kommunalparlament in Venlo ist deutlich kleiner und diskutiert seine Themen in dieser Runde aus. Dort haben auch keine Vertreter des Verwaltungsvorstands Rederecht.

Auf der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung standen außerdem gemeinsame Aktivitäten für das Bauhaus-Jahr 2019, zu denen Christiane Lange als Einstimmung einen Überblick über das Projekt Mies in Krefeld (MiK) gab. Zum Thema Mobilität ging es um Fahrradschnellstraßen und eine direkte ÖPNV-Verbindung zwischen beiden Städten. Zur Fahrradschnellstraße stellten die Sitzungsteilnehmer erfreut fest, dass alle Kommunen zwischen den beiden Städten bereit sind, gemeinsam eine Machbarkeitsstudie auf den Weg zu bringen. Eine ÖPNV-Verbindung ist jedoch auf absehbare Zeit nur mit Umstieg in Viersen möglich.

Auch soll die Stärkung der Städtepartnerschaft mit Venlo unter anderem durch den Austausch der Stadtverwaltungen in Form eines gegenseitigen Verwaltungspraktikums gepflegt werden. Krefeld hat hier schon seit einigen Jahren gute Erfahrungen im Austausch der Auszubildenden mit der englischen Partnerstadt Leicester gesammelt. Im Umweltbereich ging es um Bio-Ökonomie und die Agenda für nachhaltige Entwicklung. Für beide Themen vereinbarte man eine Zusammenarbeit, die Verwaltung wurde beauftragt, entsprechende Kontakte zu knüpfen.

Seit dem Jahr 1964 sind die Städte Venlo und Krefeld Partnerstädte. In der inzwischen über 50-jährigen Städtepartnerschaft haben sich zahlreiche und vielschichtige Aktivitäten aus der Bürgerschaft und aus den Reihen der kommunalen Vertretungsorgane sowie der Stadtverwaltungen und ihrer Repräsentanten ergeben und dadurch eine intensive Beziehung und ein enges freundschaftliches Verhältnis entwickelt.

(RP)
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