Krefeld Krefelds erste Gesamtschule feiert 30-Jähriges

Krefeld · Der OB hatte ein schönes Geschenk dabei: die Zusage über 4,4 Millionen Euro für Sanierungszwecke und den Nordwest-Anbau.

 Oberbürgermeister Frank Meyer und die kommissarische Schulleiterin Heike Otto-Lauscher mit den vormaligen Leitern der Gesamtschule Kaiserplatz, Ernst Schupp (l.) und Jochen Adrian.

Oberbürgermeister Frank Meyer und die kommissarische Schulleiterin Heike Otto-Lauscher mit den vormaligen Leitern der Gesamtschule Kaiserplatz, Ernst Schupp (l.) und Jochen Adrian.

Foto: L. Strücken

Beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen der Gesamtschule Kaiserplatz würdigte Oberbürgermeister Frank Meyer die erste Krefelder Schule dieser Art als "Erfolgsmodell für Krefeld". Er erinnerte an die schwierigen Anfänge der Gründungszeit: "Vor 30 Jahren hätte niemand gedacht, dass wir dieses Jubiläum feiern werden". Der Gründung der Schule im Jahr 1986 war ein jahrelanger Kulturkampf vorausgegangen, und Meyer betonte, dass damals wie heute "diese Debatten für unsere Gesellschaft wichtig sind". Letztlich sei aber nur die eine Frage entscheidend: "Wie begleitet man Kinder auf ihrem Weg am besten?"

Meyer ließ noch einmal Revue passieren, wie sich schließlich die Eltern in einer Umfrage für diese neue Schulreform entschieden haben: "Es wurden seinerzeit 1384 Fragebögen ausgewertet, und eigentlich hätten daraus sogar zwei Gesamtschulen entstehen müssen".

Als Beweis für die Kontinuität der Schule wertete Meyer, dass die Gesamtschule Kaiserplatz in den drei Jahrzehnten ihres Bestehens nur vier Leitungen hatte. Er erinnerte an Ernst Schupp, der 1986 in der schwierigen Anfangsphase als kommissarischer Leiter "wie ein Fels in der Brandung" gestanden habe; an Klaus Neubacher (1987-2005), einen "Pädagogen aus allertiefster Überzeugung" und an Jochen Adrian (2005-2016), den er als "unermüdlichen Ideengeber" nicht nur für seine Schule, sondern auch für die Stadt Krefeld bezeichnete. Die vierte Leitung hat im Sommer die langjährige Stellvertreterin Adrians übernommen: Heike Otto-Lauscher ist jetzt die kommissarische Leiterin der Schule; sie habe ihre neue Aufgabe "mit Schwung und Energie angenommen".

Nach 30 Jahren habe die Schule aber auch einen dringenden Sanierungsbedarf, sagte der Oberbürgermeister und sicherte der Schule 4,4 Millionen Euro zu, die über drei Jahre investiert würden: für die Sanierung der Turnhalle, des Lehrerzimmers und den Anbau Nordwest.

Hauptdezernent Ulrich Graf von der Bezirksregierung Düsseldorf hob die Bedeutung der Gesamtschulen in der Schullandschaft hervor: "Die Gesamtschulen haben die Schulvielfalt erhöht und sind für Handwerk und Handel eine zusätzliche Qualifizierungsinstanz geworden". Graf zitierte einen Vergleich der Durchschnittsnoten von Gymnasien und Gesamtschulen: "Die Gesamtschulen liegen im Vergleich lediglich 0,2 Prozent hinter den Gymnasien". Graf nannte die Gesamtschule Kaiserplatz "Mutterkloster", das im übertragenen Sinne eine Gründungshilfe für neue Gesamtschulen sei und damit federführend für die "reiche Entwicklung von Gesamtschulen am linken Niederrhein". Für das Ende seines Grußwortes wandelte Graf das afrikanische Sprichwort "Für die Erziehung eines Kindes bedarf es eines ganzen Dorfes" ab und sagte: "Für den Erfolg einer Schule bedarf es einer ganzen Stadt".

Eingerahmt wurde der Festakt von einer humorvollen Moderation durch Heike Otto-Lauscher und den Didaktischen Leiter, Jan von der Heyd, mit bunten Darbietungen der verschiedenen Klassen und musikalischer Begleitung durch "becker&band".

(RP)
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