Krefeld Krefelds familienfreundlichste Firmen

Krefeld · Die Sieger des Wettbewerbs "Familienfreundlichstes Unternehmen in Krefeld" sind gestern im Campus 44 geehrt worden - die Gewinner liefern viele Ideen und Beispiele, wie ein Unternehmen familienfreundlich sein kann.

Karriere und die Jagd nach Statussymbolen sind out - das neue Schlagwort geglückten Lebens heißt "Work-Life-Balance": Gemeint ist ein Zustand, bei dem Arbeit und Privatleben in Gleichklang miteinander liegen. Wenn Unternehmen heute junge Leute suchen, dann haben sie es nicht nur mit rein numerischer Verknappung durch die Demografie zu tun, sondern auch damit, dass für Berufsanfänger Erfolg im Job nicht unbedingt alles ist. So sind es gleich zwei Trends, die "Familienfreundlichkeit" bei Unternehmen im Kampf um gute junge Mitarbeiter zu einem wichtigen Faktor werden lassen. Dies ins Bewusstsein der Krefelder Unternehmer zu heben, war das Anliegen eines Wettbewerbs, in dem Krefelds familienfreundlichste Unternehmen gesucht wurden. Gestern wurde vor 120 Gästen aus Wirtschaft und Verwaltung beim "Business Breakfast" der Wirtschaftförderungsgesellschaft die Siegerehrung vorgenommen - die kurzweilige Verleihung fand im Campus 44 in Fichtenhain in der ehemaligen Kirche statt.

"Der Kampf um die Talente hat jetzt richtig angefangen; das spüren wir, und es spielt eine Rolle, ob wir auf diesem Feld Unterstützung anbieten", sagte Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, zur Begrüßung. Sparkasse und Stadtwerke gehören zu den Förderern des Wettbewerbs - die Sieger-Unternehmen erhielten je eine Prämie über 5000 Euro. Für die SWK betonte Vorstand Kerstin Abraham zum Thema Familienfreundlichkeit: "Das ist alles andere als Frauengedöns." Die SWK machten die Erfahrung, dass auch junge Väter den Wunsch formulierten: "Ich wünsche mir einen Arbeitgeber, der mir hilft, dass ich eine Work-Life-Balance finde." Zudem werde es bei den Mitarbeitern auch immer häufiger zum Thema, wie der Beruf und die Pflege älterer Angehöriger vereinbart werden könnten.

Eckart Preen, Chef der Wirtschaftsförderung und Mitinitiator des Wettbewerbs, zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Ansätze für Familienfreundlichkeit: "Der Wettbewerb hat gezeigt, dass Familienfreundlichkeit schon in Kleinstunternehmen mit zehn Mitarbeitern wichtig ist."

Im Wettbewerb waren Unternehmen bis zu 500 Beschäftigten aus allen Branchen aufgerufen, ihre Ideen und Maßnahmen zum Thema Familienfreundlichkeit zu präsentieren. Der erstmals ausgelobt Wettbewerb wurde von Stadt, Arbeitsagentur, Job-Center und Wirtschaftsförderung Krefeld in Kooperation mit der Sparkasse und den Stadtwerken Krefeld sowie der Rheinischen Post vergeben. Mitmachen konnten Betriebe mit Standort in Krefeld und einer Betriebsgröße bis 50 Beschäftigte in der Kategorie "Kleinunternehmen" und mit mehr als 50 und bis zu 500 Beschäftigte in der Kategorie "Mittelstand". Unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Gregor Kathstede hat eine Jury, bestehend aus Vertretern der Wirtschaftsförderung, der Gleichstellungsstelle der Stadt Krefeld, der Bundesagentur für Arbeit und des Jobcenters Krefeld sowie der Sparkasse und der SWK Stadtwerke Krefeld die beiden Erstplatzierten Sieger ermittelt.

(RP)
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