Krefeld Kresch-Feier mit komödiantischem Feuerwerk

Krefeld · Frank Andermahr war diesmal nicht fürs Bühnenbild verantwortlich, fegte es aber zum Vorstellungsbeginn am Samstag noch mal aus und leitete den Rückblick auf die Highlights des Kresch-Zeitalters ein.

 Begeisterter Applaus der Zuschauer bei der Jubiläumsfeier des Kresch-Theaters, zu der viel politische Prominenz gekommen war.

Begeisterter Applaus der Zuschauer bei der Jubiläumsfeier des Kresch-Theaters, zu der viel politische Prominenz gekommen war.

Foto: T. lammertz

Für die Pioniere der ersten Stunde, zum Beispiel Inge Brand, gibt es das Kresch natürlich schon ein paar Jährchen mehr als 25, aber die offizielle Zeitrechnung begann eben anno 1991 mit der Kommunalisierung, die erstmals einen regelmäßigen Betrieb mit vier Produktionen pro Jahr ermöglichte.

Zwei Ensembles der leitenden Kräfte mit Franz Mestre als halbstarkem Schreihals erinnerten mit Bildern und Geschichten an die Anfangsjahre, und noch einmal erschallte das markerschütternde "Tor!!!" aus dem allerersten Stück "Zicke-Zacke" (1988) durch die Fabrik Heeder, diesmal aus den Kehlen der begeistert mitmachenden Zuschauer, unter denen übrigens viel politische Prominenz zu finden war. "Let's Kresch" hieß die Jubiläumsgala, köstlich moderiert unter anderem von Regisseur Helmut Wenderoth im langen Abendkleid als Katharina. Unmöglich jedoch, alle mitwirkenden Künstler namentlich zu erwähnen. Einige seien stellvertretend genannt.

Claudia Schnürer. als vielseitige Bewegungskünstlerin inzwischen europaweit geschätzt, brillierte mit der ausdrucksstarken Darbietung "Der Tanz mit dem roten Kleid". Die ebenfalls über Deutschlands Grenzen hinaus aktive Schauspielerin Marie Joelle Wolf amüsierte als Rotkäppchen, dessen Großmutter Unmengen von Artikeln im Internet bestellte, die das arme Mädchen alle zu ihr in den Wald schleppen musste. Dave und Ilka Luza, Helge Fedder und Volker Diefes gehörten zu denen, die witzig gedrehte Video-Glückwünsche beigesteuert hatten, weil sie am Gala-Abend anderswo auf der Bühne stehen mussten. Jürgen Sauerland-Freer als Chef des Kulturbüros trug einen Text von Erich Fried "Vom bleibenden Wert der Dichtung" vor, der andeutete, wie es wohl wäre, wenn sich amerikanische Präsidenten plötzlich als Literaten betätigten. Auch Katinka Springborn erwuchs aus der Brutstätte Kresch. Sie lieferte sich einen herrlichen Zickenzoff mit Silvia Westenfelder, die noch fest zum Personal des Kresch zählt - ebenso wie die umwerfende Laura Thomas, die gleich in mehreren Rollen glänzte, einmal im Duett mit Elias Ordelmans.

Ein musikalisches Highlight setzte Martin Küppers mit einer Klavier-Improvisation im Stile und Geiste des jungen Keith Jarrett, und alle 19 anwesenden Aktiven stimmten mit "Ein Freund, ein guter Freund" das krönende Finale dieses makellos vergnüglichen Abends an.

(RP)
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