Krefeld Kreschtheater wird 25

Krefeld · Im Jubiläumsjahr hat das Kinder- und Jugendtheater der Stadt einige Überraschungen parat. Ab Mitte September wird gefeiert. Die nächste Spielzeit startet am 23. September.

 Das Erfolgsstück "Die wilden Schwäne" wird auch in der kommenden Spielzeit aufgeführt werden.

Das Erfolgsstück "Die wilden Schwäne" wird auch in der kommenden Spielzeit aufgeführt werden.

Foto: Leonie Vester

In der kommenden Spielzeit begeht das Kinder- und Jugendtheaterzentrum der Stadt Krefeld "Kresch" sein 25-jähriges Bestehen. Dort wird nicht nur das auf den Bühnenbrettern sichtbare Theaterspielen, sondern auch die theaterpädagogische Arbeit und die intensive Kooperation mit Schülern, Eltern und Lehrern stets großgeschrieben. Erfolgreich war in jüngerer Zeit auch die Staunzeit-Kooperation mit dem Stadttheater. "Gegenwärtig arbeiten wir fieberhaft daran, das Jubiläum mit einem besonders dichten und natürlich auch besonders spannenden Programm würdig zu feiern", erzählt Theater-Chef Michael Jezierny.

Gestartet wird mit einem Doppelschlag. Am Freitag, 23. September, ruft Regisseur Helmut Wenderoth zur Premiere des Stücks "Nathans Kinder" (ab 13 Jahre) von Ulrich Hub. Bezugnehmend auf Lessings Klassiker, der auf dem Boden der Aufklärungsphilosophie für ein respektvolles Miteinander von Judentum, Christentum und Islam wirbt, beleuchtet "Nathans Kinder" das Spannungsfeld zwischen den Religionen hier und heute und unter, welchen Bedingungen Toleranz oder Feindseligkeit gedeihen.

Nur zwei Tage später legt Franz Mestre, der zweite Stamm-Regisseur des Kresch, mit einer Premiere nach. Mit der Fragestellung "Welche Wirklichkeit ist die meine?" nähert sich Mestre in einem Zweipersonenstück den Figuren "Don Quijote und Sancho Pansa" (ab 10 Jahre) aus dem bekannten Roman von Miguel de Cervantes. Der edle, wenn auch weltentrückte "Ritter" und sein treuer Knappe, der ihm einerseits seine Bodenständigkeit entgegensetzt, ihn andererseits aber auch in seinen Schwärmereien bestätigt, haben im heutigen Zeitalter des "alles geht" und der Vermischung von realem und virtuellem Erleben eine Menge Aktuelles zu sagen.

Mit "Tohu und Wabohu" (ab 5 Jahre) lässt Helmut Wenderoth ab dem 29. Januar 2017 zwei Clowns fast ohne Worte herausfinden, wie das ist, wenn man irgendwo willkommen ist oder unverstanden bleibt, und ob es schöner ist, irgendwo anzukommen oder sein Leben lang schon da gewesen zu sein. Masken und Musik sind die Hauptgestaltungsmittel, aber gerade die Sparsamkeit im Text soll auch neugierig auf die deutsche Sprache machen. Das Stück richtet sich an Schulklassen, in denen verschiedene Muttersprachen vertreten sind.

Natürlich bleiben neben den neuen Produktionen auch bewährte Dauerbrenner im Spielplan - zum Beispiel "Die wilden Schwäne".

Die besonderen Events zur Jubiläumsfeier starten am Samstag, 24. September, mit einer ideenreichen Spielzeiteröffnungsparty, eingebettet zwischen die Abende der Doppelpremiere. Ein erst in den Umrissen konzipiertes Theaterprojekt und ein noch nicht terminiertes Gastspielfestival unter dem Titel "Was seid Ihr groß geworden" wird ehemaligen Kresch-Künstlern ein Forum bieten. Immerhin verdienten sich heute bundesweit bekannte Künstler wie Christoph Roos und Mira Bartuschek ihre ersten Sporen am Kreschtheater. Und eine Jubiläums-Gala unter dem Titel "Let's Kresch" ist für Anfang Dezember geplant.

Die Arbeit von Andreas Simon und Anna Brass mit den Stadtkinder- und Stadtjugendtheatergruppen (8 - 12 Jahre, 12 - 16 Jahre sowie ab 16 Jahre) hat sich diesmal Sonette von Shakespeare zur Arbeitsgrundlage erkoren. Und die Jugendschreibwerkstatt "Drama jetzt" und das zwölfte Kreativlabor dienen der Förderung neuer jugendlicher Theater-Talente.

Bleiben das Lehrertheater mit "Zweite Allgemeine Verunsicherung", in dem Felicia Zeller Auswüchse der Selbstoptimierungsgesellschaft aufs Korn nimmt, und das Improstudio Müllerschön unter Leitung von Silvia Westenfelder.

(RP)
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