Krefeld Kritiker-Umfrage: Krefelder Theater auf der Bestenliste von NRW

Krefeld · Bei der Bewertung der Musiktheater in Nordrhein-Westfalen hat das Gemeinschaftstheater gut abgeschnitten. Spitzenreiter ist Gelsenkirchen.

 Kobie van Rensburgs Inszenierung des "Barbier von Sevilla" hat auch die Kritiker-Jury überzeugt.

Kobie van Rensburgs Inszenierung des "Barbier von Sevilla" hat auch die Kritiker-Jury überzeugt.

Foto: Stutte

Der Krefelder "Barbier" war ein echter Coup. Kobie van Rensburgs multimediale Inszenierung der Rossini Oper hat überregional Aufsehen erregt - und wurde in der Spielzeitbilanz der Welt am Sonntag jetzt mehrfach als beste Inszenierung eines Stücks vor 1945 genannt.

Acht Kritiker haben die nordrhein-westfälischen Musiktheater auf die besten Inszenierungen, die besten Stimmen, Dirigenten und den "Reinfall der Spielzeit" abgeklopft. Ihr Fazit: Das beste Opernhaus ist das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen. In dieser Kategorie konnte das Theater Krefeld/Mönchengladbach zwar nicht punkten. Doch die großen Häuser Köln, Essen und Düsseldorf tauchen ebenfalls nicht auf, statt dessen neben Gelsenkirchen auch Dortmund und Aachen und öfter der Hinweis auf "viele gute Häuser, aber kein bestes".

Kobie van Rensburgs "Barbier von Sevilla" ist vor wenigen Wochen bereits mit dem Theater-Oscar der Rheinischen Post ausgezeichnet worden. Auch die Jury hat er überzeugt, aber auch seine Inszenierung für die Solisten des Opernstudios "The Gods must be crazy", die nur im Gladbacher Haus zu sehen war. Dort ist auch Leos Janaceks "Katja Kabanowa" zu sehen gewesen - und ebenfalls einmal als "Beste Inszenierung" geadelt worden. In Krefeld wird die Oper in der Inszenierung von Helen Malkowsky am 15. Oktober Premiere haben.

Auch die Stimmen des Gemeinschaftstheaters sind den überregionalen Kritikern beeindruckend im Gedächtnis geblieben: Izabela Matula und als Nachwuchssänger Shinyoung Yeo vom Opernstudio sind genannt. Während die großen Häusern oft die Suche nach einem Profil in klammen Etatzeiten bescheinigt bekommen, haben kleinere Häuser gute Kritiken: So überzeugt Krefeld/Mönchengladbach "durch famose Ensembles" oder "vorbildliche Ensemble- und Repertoirepflege".

Die Flops der Saison waren für die Jury "Turandot" (Duisburg) und "Holofernes" (Bonn).

(RP)
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