Krefeld Kufa: Fog Joggers stellen neue Platte vor

Krefeld · Die Krefelder Band ist durch ihre Musik für den Werbespot der Brauerei Bitburger mit der Fußball-Nationalmannschaft bekannt geworden. Nun wurde der Vertrag verlängert. Auch die neue CD mit elf Songs ist eingespielt. Eine Kostprobe gibt's am Ostersonntag in der Kufa.

 The Fog Joggers - das sind: hinten links, Stephan Selbach (Bass), Dominik van Bebber (Schlagzeug), vorne links, Christian Peitz (Orgel) und Jan Büttner (Gesang und Gitarre).

The Fog Joggers - das sind: hinten links, Stephan Selbach (Bass), Dominik van Bebber (Schlagzeug), vorne links, Christian Peitz (Orgel) und Jan Büttner (Gesang und Gitarre).

Foto: TFJ

Als Jan Büttner im Alter von fünf Jahren mit dem Papa nach London fuhr, um die Rolling Stones im Wembley-Stadion zu sehen und zu hören, ist in dem heutigen Frontmann der Fog Joggers eine Begeisterung für Musik geweckt worden, die bis heute fortdauert. "Wir sind alle etwas old school", sagt der 26-jährige Sänger und Gitarrist über seine Krefelder Bandkollegen Stephan Selbach (Bass), Christian Peitz (Orgel) und Dominik van Bebber (Schlagzeug).

Wahrscheinlich prägt dieser Hintergrund so sehr, dass die Band sich fern aller Casting-Hypes entwickeln will und diesen Weg auch konsequent fortsetzt. Das neue Album "From Heard To Toe" ist in einem Düsseldorfer Tonstudio auf eine Weise entstanden, die in heutigen Zeiten total ungewöhnlich ist oder nur den ganz, ganz Großen der Branche zugestanden wird. Das Quartett hat seine elf Songs live und analog aufgenommen. Statt am Computer die einzelnen Tonspuren zusammen zu führen, präsentierten sich die Fog Joggers als das, was sie sind, eine Band. Für jedes der neuen Stücke benötigten sie mehrere Anläufe, bis die Qualität stimmte. "Wir haben die Lieder eins zu eins so gespielt und gesungen, wie wir sie auch auf der Bühne präsentierten wollen", sagt Büttner. Lieder mit Melodie in einem warmen gefühlvollen Kontext abseits der bisweilen kalt klingenden Digitaltechnik.

Ganz so schlimm wie bei Tom Petty, der einmal 160 Takes benötigte, um seinen Song einzuspielen, war es bei den Krefeldern nicht. Dennoch dauerte es rund zwei Monate, bis die Platte fertig war. Am 23. Mai kommt das Ergebnis in die Läden beziehungsweise die Downloadportale dieser Welt. "Es ist keine Platte, die nach einer Chartplatzierung schreit", sagt Büttner, der mit seinem Gesang oft ans Limit geht.

Auftritt an Ostern ist Tradition

Im Moment plagt er sich etwas mit Heuschnupfen: Bis Ostersonntag, 20. April, sollte er aber zu 100 Prozent wieder fit sein, denn dann stellen die Krefelder ihre neuen Lieder beim Konzert live in der Kulturfabrik an der Dießemer Straße 13 vor. Auch die CD soll es dann vorab zu kaufen geben. "Für uns ist es bereits ein Ritual, Ostern in unserer Heimatstadt aufzutreten", sagt Büttner. Im vergangenen Jahr haben die Fog Joggers vor 600 zahlenden Gästen im großen Saal der Kufa gespielt. "Wir hoffen, dass diesmal ähnlich viele Musikfreunde auf unseren Auftritt neugierig sind."

Für das Quartett sind Live-Auftritte der Maßstab. Seit dem Start im Jahr 2007 hat das Projekt eine Eigendynamik bekommen. "Wir waren von Beginn an zielstrebig und im Gegensatz zu den meisten Krefelder Bands daran interessiert, möglichst oft in fremden Städten aufzutreten", berichtet der bis zum Grundschulalter in Meerbusch aufgewachsene Büttner. Mit sechs Jahren zog er nach Oppum und lernte Gitarre zu spielen. "Mein erstes Instrument war größer als ich."

Größer ist inzwischen auch das Netzwerk der Fog Joggers: Booker, Musikverlag, Plattenfirma — alles ergab sich nach und nach auf Empfehlung und durch Kontakte. Den größten Schritt, ihre Musik einem größeren Publikum bekannt zu machen, erfolgte, als die Bitburger Brauerei ihre Fernsehwerbung mit der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit den Klängen der Fog Joggers unterlegte. "Der Vertrag ist gerade um zwei Jahre verlängert worden", berichtet Jan Büttner, der wie alle seine Kollegen noch einem anderen Broterwerb nachgeht — er arbeitet für den Westdeutschen Rundfunk als Experte für Tontechnik und Musikproduktion.

(RP)
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