Krefeld "Landespolizei" - Betrüger verrät sich

Krefeld · Ein falscher Polizist hat eine Seniorin zu betrügen versucht. Er sagte, er käme aus Krefeld, verriet sich aber durch Unkenntnis.

Der Aufmerksamkeit einer 87-jährigen Seniorin aus Nettetal ist es zu verdanken, dass die Polizei einen falschen Kollegen überführt hat. Am Montag meldete sich ein Mann bei der Frau und gab an, dass er Polizist aus Krefeld sei und Auskunft zu ihren Vermögensverhältnissen benötige. Die Seniorin gab ihm erst bereitwillig Auskunft, wurde dann aber am Abend skeptisch und rief bei der Polizei in Viersen an.

Da die Seniorin nicht mehr genau wusste, ob der "Kriminalbeamte" noch mal anrufen oder vorbeikommen wollte, besuchten zwei Kriminalbeamte des KK West die alte Dame. Tatsächlich rief gegen Mittag der angebliche Beamte an und redete mit der Frau, ohne dass die mithörenden Beamten erkennen konnten, was der Anrufer wirklich wollte. Nach Einschätzung der Polizei dienen diese ersten Kontaktanrufe zunächst dazu, Vertrauen zu den Angerufenen aufzubauen, um sie dann später leichter bestehlen zu können.

Die echten Polizisten übernahmen dann das Gespräch. Wie die Viersener Polizei im Nachgang berichtete, stellte sich dann eine Polizistin als Kollegin des Mannes am Telefon vor, worauf der angebliche Kriminalbeamte der Polizei Krefeld plötzlich zum Landeskriminalamt Krefeld gehören wollte - ein Landeskriminalamt gibt es in Krefeld nicht. Dies teilte ihm die Viersener Beamtin mit, worauf der Anrufer im Hintergrund von seinen mutmaßlichen Komplizen ausgelacht wurde und das Gespräch beendete. "Der Anrufer sprach deutsch mit leicht ausländischem Akzent", heißt es im Polizeibericht. Ob die Viersener Polizei versuchte, den Täter ausfindig zu machen, geht aus der gestrigen Pressemitteilung nicht hervor.

Die Polizei warnt angesichts dieses und anderer Fälle. Ziel der Anrufer sei es, Opfer durch verschiedene Legenden so zu verunsichern, dass die Senioren Furcht vor Einbrechern und anderen Kriminellen entwickeln. Im weiteren Verlauf würden die Menschen dann davon überzeugt, dass sie ihre Wertsachen vorsorglich besser der Polizei übergeben. Häufiger benutzen die Anrufer sogar die "korrekten" Telefonnummern der angeblichen Polizeibehörden, was für Computerkenner kein Problem darstelle.

(sep)
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