Krefeld/Herongen Lehrer unterschreiben gegen Schließung des Schullandheims

Krefeld · Fast alle Grund- und Hauptschulen haben dem Förderverein Unterschriftenlisten geschickt. Der Förderverein will die Schulen jetzt für das Schullandheim Herongen neu begeistern.

 Günther Hawlik mit den Unterschriftenliste n in seinem Büro. Der Fördervereinsvorsitzende hofft, dass viele Krefelder Schulen jetzt nach Herongen ins Schullandheim fahren.

Günther Hawlik mit den Unterschriftenliste n in seinem Büro. Der Fördervereinsvorsitzende hofft, dass viele Krefelder Schulen jetzt nach Herongen ins Schullandheim fahren.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Es gibt in der Stadt einen breiten Strom der Unterstützung für den Erhalt des Schullandheims Herongen: Fast alle Krefelder Grund- und Hauptschulen haben Listen mit Unterschriften der Lehrer als Protest gegen die drohende Schließung des Schullandheims Herongen an den "Verein zur Förderung des Dr.-Isidor-Hirschfelder-Schullandheims Herongen" zurückgeschickt; viele Schüler hätten Zeichnungen übersandt, auf denen sie Erlebnisse während in Herongen darstellten.

 Eines der Bilder, das ein Kind über seinen Aufenthalt in Herongen gemalt - samt dem Appell, das Schullandheim nicht zu schließen.

Eines der Bilder, das ein Kind über seinen Aufenthalt in Herongen gemalt - samt dem Appell, das Schullandheim nicht zu schließen.

Foto: GH

Dies teilte der Vorsitzende des Vereins, Günter Hawlik, auf Anfrage unserer Zeitung mit. "Ein überwältigendes Echo", sagte er.

Der Verein will seine Kampagne für den Erhalt von Herongen deutlich ausbauen: "Alle Schulen erhalten einen 300-seitigen Ordner mit wertvollen Informationen für den künftigen Aufenthalt", erläuterte Hawlik. Die Ordner umfassen demnach Planungshilfen für einen Aufenthalt in Herongen, Zimmerpläne, eigens von dem Förderverein entwickelte bebilderte Wanderpläne für die Umgebung sowie Anregungen für Beschäftigungsmöglichkeiten wie Wasseruntersuchungen am Amandus-Bach, Basteln, Filzen, Holzwerkstatt, Waldschule, Weihnachtsbäckerei oder Lagerfeuer.

Geplant sei zudem eine Aktion mit Flyern, die an Schulen, Bezirksverwaltungsstellen, in der Mediothek und Geschäften ausgelegt werden. Für Mai 2015 sei ein Tag der Tat geplant - Ziel sei es, ein Bühnenprogramm mit Krefelder Schulen auf die Beine zu stellen. "Wir geben Herongen nicht verloren, wir kämpfen weiter", sagt Hawlik.

Das Schullandheim ist von der Schließung bedroht. Die Stadt Krefeld steckt im Nothaushalt und die Auslastung des Heims war zuletzt schwach. Nur etwa die Hälfte der Kinder, die das Heim besuchten, kam aus Krefeld; die Auslastung lag zuletzt bei 27 Prozent. Die jährlichen Unterhaltskosten liegen komplett bei rund 300 000 Euro; nötig sind zudem rund 250 000 Euro für Sanierungsarbeiten. Der Rat hat zuletzt beschlossen, Herongen im Schuljahr 2015/2016 garantiert offenzuhalten - auch um zu sehen, ob es so etwas wie eine Anmeldewelle und eine Abstimmung mit den Füßen für den Erhalt des Heims gibt.

Bei den Vorstandswahlen des Fördervereins ist der amtierende Vorstand einstimmig bestätigt worden: 1.Vorsitzender bleibt Günter Hawlik, Vize ist Ute Stettien, Schatzmeisterin Marie-Theres Güttsches, Beisitzerinnen sind Ute Seibring und Brigitte Storb, Beratendes Mitglied ist Klaus Friedrich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort