Krefeld Letzte Sinfonie vor Sommerpause

Krefeld · Die Niederrheinischen Sinfoniker treten mit jungen Künstlern und einem kaum bekannten Werk auf.

Nun bereits zum dritten Mal - und damit schon fast zur Tradition geworden - stellen im letzten Sinfoniekonzert der Saison junge Künstler ihr Können unter Beweis.

Generalmusikdirektor (GMD) Mihkel Kütson und die Niederrheinischen Sinfoniker freuen sich auf das Musizieren "mit teils schon richtigen kleinen Persönlichkeiten, mit denen es Spaß macht, zu musizieren", so der GMD im Pressegespräch. Diesmal präsentieren sich am Dienstag, 23. Juni, 20 Uhr im Seidenweberhaus folgende Gewinner des Wettbewerbs "Bühne frei": Lisa Koenen (11), Blockflöte; Hannah Forg (13), Violine; Clara Stümke (8), Cello; Sophie Stein (15), Oboe; Lian Elias Schell (10), Cello und Jan Breer (12), Horn.

"Mehr Ausdruck und Empfindung als Tonmalery", so umschrieb Ludwig van Beethoven seine 6. Sinfonie, die beliebte "Pastorale", mit deren lichten und überwiegend heiteren Klängen der GMD und das Orchester sein in dieser Saison zahlenmäßig erfreulich angewachsenes Publikum in die Sommerpause entlassen möchte. Mihkel Kütson wird bei der Interpretation der bekannten Sinfonie nicht um jeden Preis Neues erfinden wollen. "Beethovens klarer und geistreicher Aufbau entsteht jeweils aus einem kleinen Kern, das gilt es herauszuarbeiten. Die sich oft über mehrere Takte erstreckenden Crescendi und Decrescendi sind eine anspruchsvolle Aufgabe für das Orchester. Auch müssen wir stets die 'richtigen' Tempi finden, und alles muss durchsichtig bleiben".

Vielleicht mag der eine oder andere Musikfreund sogar auch das zweite Konzert am Freitag 26. Juni, 20 Uhr, ebenfalls im Seidenweberhaus, besuchen. Da sind zwar nicht die Preisträger zu hören, aber neben der "Pastorale" erklingen im ersten Teil die Ouvertüre zu Felix Mendelssohn Bartholdys "Sommernachtstraum" und ein weitgehend unbekanntes Werk von Arthur Honegger (1892-1955). Während der seinerzeit erst 17-jährige Mendelssohn die zauberhaften Stimmungen von Shakespeares Szenario meisterlich in Musik umsetzt, erzählt Honegger in seiner 4. Sinfonie "Deliciae Basiliensis" von einem entspannten Aufenthalt in Basel. "Das Vergnügen von Basel" gilt als die Heiterste der insgesamt fünf Sinfonien des Schweizer Tonsetzers.

Sangliche Melodien, Zitate der Basler Fastnacht und aus Schweizer Volksliedern zeugen von der Gelöstheit nach den Schrecken des Krieges. 1947 wurde das viel zu selten gespielte Opus von Arthur Honegger vom Basler Kammerorchester unter Paul Sacher in Basel uraufgeführt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort