Krefeld Liebfrauenkirche wird im Mai wiedereröffnet

Krefeld · Nach Abschluss der Sanierung wird die Eröffnung am 6. Mai mit Festgottesdienst und Konzert gefeiert.

 Die Liebfrauenkirche - der 78 Meter hohe Turm wurde im Jahr 1877 fertiggestellt.

Die Liebfrauenkirche - der 78 Meter hohe Turm wurde im Jahr 1877 fertiggestellt.

Foto: Archiv; Lammertz

Nach mehrmonatiger Innenraumsanierung wird die Liebfrauenkirche der katholischen Kirchengemeinde Papst Johannes XXIII, eine der ältesten Kirchen in Krefeld, mit einem Festgottesdienst und einem Konzert am Sonntag, 6.Mai, von Domkapitular Pfarrer Heinz-Albert Schmitz wiedereröffnet. Der Festgottesdienst beginnt um 10 Uhr; das Konzert um 16.30 Uhr. Das Vokalensemble St. Dionysius wird Werke von Bach (Motette BWV 227, "Jesu, meine Freude") und Palestrina (Missa Papae marcelli") vortragen.

Die Liebfrauenkirche wurde von 1854 bis 1861 nach Plänen des Kölner Domwerkbaumeisters Vincenz Statz neugotisch errichtet. Sie hat neben einer modernisierten Elektrik und Heizung einen neuen Innenanstrich erfahren; er lässt insbesondere die wertvollen Fenster von Jupp Strater und Johan Thorn Prikker wunderschön zur Geltung kommen. Das Innere besticht durch die großartige und schlichte Form und gehört zu den eindrücklichsten Innenräumen im Rheinland.

Als bedeutend gilt auch das Glockengeläute mit vier Glocken in der Schlagtonfolge b°-c"-d"-es", 1878 gegossen von François Goussel in Metz. Es hat beide Weltkriege überlebt und gehört aufgrund der Glockenzier und des Klanges zu den bedeutenden Geläuten des 19. Jahrhunderts in Deutschland.

Farbenfroh strahlt im Chor ein Fensterzyklus von Jupp Strater dem Älteren. Herausragend ist die in Blau gehalten Fensterfolge von Johan Thorn Prikker im Querhaus, die Gemeindemitglieder vor dem Bildersturm der Nazis in Sicherheit gebracht hatten.

Der aus Eichenholz gefertigte Hochaltar kann sich im Urteil des Kunsthistorikers Werner Schmitz mit den Werken von Tilman Riemenschneider oder Veit Stoß messen. Die Seitenaltäre sind den Renovierungen der 30er und 60er Jahre zum Opfer gefallen und nur noch in wenigen Tafeln erhalten geblieben.

Die Pfarrei Papst Johannes XXIII. hatte im Jahr 2015 eine mutige Entscheidung getroffen: Sie hat beschlossen, alle drei zur Pfarrei gehörenden Kirchen - St. Dionysius, Liebfrauen und St. Josef - zu halten, obwohl das Bistum die Zuschüsse für die Josefkirche gestrichen hat. Hintergrund: Im Zuge des "Kirchliches Immobilienmanagement"-Prozesses (KIM) hat das Bistum Aachen ein Drittel seiner bisherigen Gebäudezuschüsse an die Gemeinden gestrichen.

(oes)
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