Krefeld Linke: "Mir macht der Rechtsruck Sorgen"

Krefeld · Warum sind Sie bei der Partei Die Linke eingetreten?

 Selena Bahar Akdas von Die Linke. Die Partei hat 70 Mitglieder in Krefeld, die Jugendorganisation 12. Die Zahlen sind stabil, bei der Jugendorganisation eher steigend. Stimmen bei der Kommunalwahl: 3749; Sitze im Rat:3. Foto: vo

Selena Bahar Akdas von Die Linke. Die Partei hat 70 Mitglieder in Krefeld, die Jugendorganisation 12. Die Zahlen sind stabil, bei der Jugendorganisation eher steigend. Stimmen bei der Kommunalwahl: 3749; Sitze im Rat:3. Foto: vo

Foto: Jens Voss

Warum sind Sie bei der Partei Die Linke eingetreten?

Krefeld: Linke: "Mir macht der Rechtsruck Sorgen"
Foto: Die Linke

" Ich bin bei der Partei Die Linke eingetreten, weil ich in meinem Umfeld sehr viel soziale Ungerechtigkeit mitbekommen habe. Täglich bekommt man mit, dass immer mehr Menschen unter dem Existenzminimum leben. Sei es, dass Menschen auf der Straße hausen müssen. Sei es, dass immer mehr Menschen nicht mehr von ihrem Einkommen oder Hartz IV leben können. Besonders betroffen davon sind Frauen.

Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist auch ein Grund, warum ich der Linken beigetreten bin. Häufig ist es auch noch so, dass die Frau dazu aufgefordert ist, ihre berufliche Karriere zugunsten der Familie niederzulegen. Außerdem beschäftigt mich die Flüchtlingssituation sehr. In diesem Zusammenhang macht mir auch der Rechtsruck der Gesellschaft Sorgen. Alltagsrassismus wird immer deutlicher und spürbarer. Schwerpunkt meiner politischen Arbeit aber ist momentan TTIP, CETA, TISA und der damit zusammenhängende Demokratieabbau.

Die Partei Die Linke ist meiner Meinung nach die einzige Partei, die sich effektiv gegen die jetzige Politik einsetzt, indem sie unter anderem einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn, eine Millionärssteuer, eine bedarfsdeckende sanktionsfreie Mindestsicherung, eine Gesundheitsreform gegen den Weg in die Zweiklassenmedizin, ein Gleichstellungsgesetz von Mann und Frau und eine menschenwürdige Flüchtlingsaufnahme fordert."

Was gefällt Ihnen an der politischen Arbeit besonders?

"An der politischen Arbeit gefällt mir besonders, dass man das Ergebnis der Arbeit sofort betrachten kann. Zum Beispiel haben wir an der Demo gegen die Eröffnung von "Primark" mitgewirkt. Durch die politische Arbeit lernt man Menschen kennen, die die gleiche politische Meinung haben. Sowohl die Partei als auch die Jugendorganisation bieten sehr viele außerparlamentarische Aktivitäten. Allerdings gibt es auch dort Differenzen. Deswegen bereichert man sich auch gegenseitig in Form von kontroversen Diskussionen oder internen Veranstaltungen oder Ähnlichem. Was ist eher nervig und vielleicht hinderlich, mehr Leute für diesen Einsatz zugewinnen?

"Nervig bzw. hinderlich ist die nicht politisierte Gesellschaft. Wenn man Informationsstände veranstaltet, steht man da oft vergeblich. Nur wenige Menschen kommen auf einen zu oder lesen das Material, welches ausgeteilt wurde. Hinderlich ist auch, dass es manchmal den Anschein hat, dass Politik langweilig ist."

Was empfinden Sie als wichtigste Sachfrage, die Sie besonders umtreibt?

"Wie können Partei und Jugendorganisation in Krefeld Menschen für politisches Handeln begeistern?"

(RP)
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