Krefeld Luftreinhaltung: Land sieht Krefelder Werte optimistisch

Krefeld · Es geht doch voran: Das Feinstaub-Problem gilt als gelöst; bei Stickoxid liegen die Werte knapp zu hoch.

Die Fachleute beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) sind optimistisch, die Luftreinhalte-Grenzwerte für Krefeld bald in den Griff zu bekommen. "Das Feinstaub-Problem in Krefeld gilt als gelöst; bei den Stickstoffdioxid-Werten liegt Krefeld über den Grenzwerten, aber nicht dramatisch", sagte eine Lanuv-Sprecherin auf Anfrage, "wir müssen den Luftreinhalte-Plan noch einmal anpacken, aber es gibt viele kleinere Maßnahmen, mit denen wir das Ziel der Einhaltung der Grenzwerte erreichen können". Am 15. Juni findet eine Projektgruppensitzung bei der Bezirksregierung zur Fortschreibung des Luftreinhalteplans Krefeld statt.

Bei dieser Sitzung werden vom LANUV die jüngsten Luftqualitätsdaten dargestellt; auf dieser Grundlage sollen Möglichkeiten zur Verbesserung der Luftqualität erörtert werden.

Eingeladen sind Vertreter der Stadtwerke Krefeld, der Stadt, der Handwerkskammer, der IHK, Straßen NRW, Rheinhafen Krefeld, der Naturschutzverbände, der Polizei und der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Der Optimismus des LANUV, die Krefelder Werte in den Griff zu bekommnen, speist sich aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre. Das Feinstaubproblem gilt mittlerweile NRW-weit als gelöst - auch in Krefeld im Hafen. Die oft als unwirksam geschmähten Umweltzonen seien besser als ihr Ruf, betont die LANUV-Sprecherin: "Wir kennen die Vermutung, dass sie nichts bringen, aber die Messwerte sprechen eine andere Sprache. Die Stickstoffdioxid-Werte sind in den Umweltzonen deutlich geringer als außerhalb."

In Krefeld gibt es bekanntlich noch zwei kritische Punkte: die Messstellen am Oranierring und an der Kölner Straße. 2014 lag der Stickstoffdioxid-Wert am Oranierring im Schnitt bei 43 Mikrogramm/ Kubikmeter Luft und an der Kölner Straße bei 41. Erlaubt sind im Jahresmittel 40 Mikrogramm. "2010 lag der Wert an der Kölner Straße noch bei 46 Mikrogramm, am Oranierring bei 43", erläutert die LANUV-Sprecherin - Verbesserungen sind also möglich. Und sie betont, dass die Lage in anderen Städten deutlich dramatischer ist - in Gelsenkirchen etwa lägen die Stickstoffdioxid-Werte bei 60 Mikrogramm.

Für Krefeld zeigte sie sich überzeugt, dass der Grenzwert bald durch ein Bündel von kleineren Maßnahmen eingehalten werden kann - vom Verbot des Parkens in zweiter Reihe bis hin zur Verlegung der Müllabfuhr in verkehrsschwache Zeiten.

Für den Oranierring ist ein temporäres Parkverbot im Gespräch, bei der Ober- und Untergath wird die Rückkehr zu Tempo 70 erwogen.

(vo)
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