Mitmachbauernhof in Krefeld Erneut Vorfälle bei Mallewupp: Hund reißt fünf Tiere

Krefeld · Im Dezember hat ein Hund aus der Nachbarschaft ein Huhn des Mitmachbauernhofs Mallewupp gerissen. Jetzt entlief er erneut und biss ein erwachsenes Schaf sowie drei Enten und ein Huhn tot. Gegen den Besitzer wurde Anzeige erstattet.

 Tierpfleger Roland Kurth hat das von einem Hund aus der Nachbarschaft gerissene Schaf "Mathilde" entdeckt. Mathilde war die Mutter des weißen Böckchens "Julius". Das kleine Böckchen, im Sommer auf Mallewupp geboren, war Symbol für die Hoffnung auf Normalität nach den schrecklichen Vorfällen rund um die Enthauptung von Schafbock Piet vor rund zwei Jahren.

Tierpfleger Roland Kurth hat das von einem Hund aus der Nachbarschaft gerissene Schaf "Mathilde" entdeckt. Mathilde war die Mutter des weißen Böckchens "Julius". Das kleine Böckchen, im Sommer auf Mallewupp geboren, war Symbol für die Hoffnung auf Normalität nach den schrecklichen Vorfällen rund um die Enthauptung von Schafbock Piet vor rund zwei Jahren.

Foto: Thomas Lammertz

Auf dem Mitmachbauernhof Mallewupp sind rund zwei Jahre nach den Vorfällen um die "Tierripperin", die damals Schafbock "Piet" enthauptet hatte, erneut Tiere gewaltsam zu Tode gekommen. Ein Schaf, drei Enten und ein Huhn wurden, wie jetzt bekannt wurde, vergangenen Freitag von einem Hund aus der unmittelbaren Nachbarschaft im Kleingartengelände Uhlenhorst gerissen. Gegen den Hundehalter, der den Mallewupp-Mitarbeitern bekannt ist, wurde Anzeige erstattet.

Der Hund, der zur Rasse der Malamute, das sind dem Husky ähnliche arktische Schlittenhunde, gehört, ist nicht zum ersten Mal seinem Jagdtrieb gefolgt: Bereits im Dezember war das Tier vom Grundstück seines Besitzers ausgerissen und hatte auf Mallewupp ein Huhn getötet. "Wir konnten das Tier damals schnell ausfindig machen, weil der Hund das Huhn mit nach Hause geschleppt hatte. Wir haben blutige Federn gefunden, das Huhn hat einer unserer Mitarbeiter dann in dem Garten in der Nachbarschaft entdeckt", erzählt Mallewupp-Mitarbeiterin Marion Kappmeyer. Den Beteuerungen des Hundehalters, auf sein Tier zukünftig besser achtzugeben, hatte man zu dem Zeitpunkt vertraut.

Dass der Malamute nun erneut Tiere gerissen hat, darunter sogar ein großes Schaf, ist für die Mallewupp-Mitarbeiter ein Schock. "Ein Schaf zu reißen ist wirklich ein anderes Kaliber, als ein kleines Huhn totzubeißen", sagt Kappmeyer. "Grund dafür, warum wir den Besitzer angezeigt haben, ist die Verantwortung für die Kinder, die jeden Tag zu uns kommen", erklärt die Pädagogin.

"Es ist für mich eine Horror-Vorstellung, mit den Kindern auf der Wiese zu stehen, und mir auszumalen, dass plötzlich der Hund um die Ecke kommt und Schafe jagen will. Man muss sich nur die Panik vorstellen, die da ausbrechen würde. Nicht auszudenken, was alles passieren könnte." Der Vorfall, bei dem jetzt das Schaf gerissen wurde, hat sich um die Mittagszeit ereignet. Gegen 12.30 Uhr fand Tierpfleger Roland Kurth das tote Tier auf der Wiese.

Erst später am Tag fiel auf, dass auch drei Enten und ein Huhn getötet worden waren. "Die anderen Schafe sind seitdem traumatisiert und sehr ängstlich", bericht Kappmeyer. "Wir hoffen, dass sich das im Laufe der Zeit wieder normalisiert." Die Polizei, die von den Mallewupp-Mitarbeitern verständigt wurde, teilte mit, dass sie für diesen Vorfall nicht zuständig sei. Die Anzeige nahm schließlich das Ordnungsamt entgegen. "Der Vorfall gilt, haben wir erfahren, als 'Sachbeschädigung'", sagt Kappmeyer. Außerdem fordere man von dem Hundehalter Schadensersatz.

Auf der Facebook Seite von Mallewupp haben viele Freunde des Kinderbauernhofs den Vorfall kommentiert und kritisieren den Hundehalter, der nicht richtig auf sein Tier mit dem ausgeprägten Jagdtrieb aufgepasst habe. Malamutes gelten als sehr intelligente Hunde. "Sie sind aber trotzdem nur sehr begrenzt abrichtfähig, da sie einen starken eigenen Willen besitzen", heißt auf der Webseite Malamute.de. Die Hunde, übrigens auch offizieller "State Dog" des US-Bundesstaates Alaska, hätten, heißt es auf der Webseite, "einen stark ausgeprägten Jagdtrieb" und müssten meist angeleint werden.

(puv)
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