Krefeld Mann schmuggelt DVDs mit Kinderpornos

Krefeld · Ein 56-jähriger Krefelder soll mehr als 400 kinderpornografische Dateien aus dem Internet heruntergeladen und versucht haben, aus seinem Asien-Urlaub CDs und DVDs mit kinderpornografischem Inhalt nach Deutschland zu schmuggeln.

Neben den Filmen im Gepäck hatten die Zollbeamten einen Schlagstock und einen Stahlring sichergestellt. Seit gestern muss sich der Mann vor Gericht verantworten. Das Herunterladen der Dateien gab der Krefelder zu, erklärte aber: "Die habe ich heruntergeladen, weil ich einfach ein neugieriger Mensch bin.”

Außerdem gab er an, auf einigen Seiten zufällig gelandet zu sein. Schon wenn man den Namen eines traditionellen Warenversandhauses eingebe, bekomme man zum Teil Kinderpornografie, erklärte er. Den Schlagstock habe er benötigt, weil er während seines Urlaubs auch im Dschungel gewesen sei. Im Notfall habe er sich damit verteidigen wollen.

Dass er diese Waffen nicht einführen dürfe, habe er nicht gewusst. Dass er die Filme schmuggeln wollte, gab er zu. Die eigentlich recht einfache Sachlage wurde dadurch verkompliziert, dass der Anwalt eine gewollte Verbreitung der Kinderpornos im Internet abstritt.

Sein Mandant habe nicht gewusst, dass er bei der Teilnahme an einer Tauschbörse nicht nur Dateien bekomme, sondern auch selber Dateien zur Verfügung stelle. Dies sei in den Voreinstellungen so festgelegt, sein Mandant habe davon nichts gewusst, behauptete er.

Bei seinem Auftritt vor Gericht fiel er nicht nur ständig dem Staatsanwalt und der Richterin ins Wort, er ließ auch den Mitarbeiter des BKA, der den Computer ausgewertet hatte, kaum einen Satz zu Ende bringen. Schließlich sprach er dem Zeugen die Fachkompetenz ab.

Nun will er ein zweites Gutachten eines Computerexperten beantragen. Der Gutachter soll nun bestätigen, dass sein Mandant die Dateien nicht für andere freigegeben habe.

Dem Antrag wurde stattgegeben. In einigen Monaten wird der Fall neu verhandelt.

(RP)
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