Krefeld Mediothek als Klassenzimmer

Krefeld · Mediotheksleiter Helmut Schroers plant, das Haus am Theaterplatz montags nur für Schulklassen zu öffnen. Er will Mediothek und Schule enger verzahnen. Demnächst entsteht im Haus ein spezielles Schülercenter.

Montags geschlossen! Wer derzeit am ersten Tag der Woche die Mediothek am Theaterplatz besucht, kann allenfalls die Außenausleihe benutzen. Für Schulklassen aus Krefeld könnte sich dies bald ändern — sie sollen, wenn es nach den Vorstellungen von Mediotheksleiter Helmut Schroers geht, montags in der Mediothek unterrichtet werden. "Ich würde gerne den Montag nach Voranmeldung für jeweils eine Schulklasse bereit halten", sagt Schroers, der dieses Vorhaben bereits den Schulleitern mitgeteilt hat.

Der Gedanke, die Mediothek an einem Tag pro Woche für Schulklassen zu öffnen, ist nur ein Teil eines Gesamtkonzeptes, mit dem Schroers Krefelds Schulen noch enger mit der Mediothek verzahnen will. "Lernumgebung öffentliche Bibliothek" ist der Arbeitstitel des Konzeptes. Für viele Schüler in finanzschwachen Familien stellt es sich mittlerweile als problematisch dar, zu Hause zu lernen. Die Wohnungen sind zu klein — ein ruhiges Lernen ist da kaum möglich. Die Mediothek hat Extra-Lernräume für Schüler neben den neuen Medien in der untersten Etage eingerichtet. Schon jetzt nutzen viele Schüler den Raum, um für ihre Hausarbeiten zu recherchieren. "Für dieses Projekt können sogar Landesmittel beantragt werden", sagt Schroers.

Schülercenter im Zwischengeschoss

Seine Ideen gehen noch weiter: Zwischen Erdgeschoss und erster Etage, wo bisher noch leere Regale stehen, soll demnächst ein Schülercenter eingerichtet werden. Dort werden Schüler Medien finden, mit denen sie sich über Themen wie Zentralabitur, Lernübungen oder Bewegungen informieren können. Und Schroers' Planungen gehen noch weiter: "Ich würde dies gerne ergänzen um einige Notebooks, die ich für Schüler bereitstelle. Dafür suchen wir noch einen Sponsor." Der Mediotheks-Leiter hat sich bereits ultrakleine Testgeräte eines Herstellers zukommen lassen. Dank des drahtlosen Netzwerk-Hotspots im Haus könnten Schüler somit mit den geplanten fünf bis zehn kleinen Notebooks im Haus lernen.

Bei den Lehrern und Schulleitungen ist Helmut Schroers mit seinem Vorschlag schon auf viel Gegenliebe gestoßen. Er stellte das Projekt vor einigen Monaten in der Schulleiterkonferenz vor. "Die Idee, dass sich die Mediothek den Schulen öffnet, können wir nur begrüßen", sagt Schulamtsleiter Rainer Hendrichs.

(RP)
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