Krefeld Mein letzter Schultag

Krefeld · Wie sind die Noten, war man fleißig genug, was kommt in den Ferien? Wir fragten Schüler - und einen Lehrer, denn auch für manchen Lehrer ist heute der letzte Schultag. So wie für Jürgen Hengst. Der SPD-Ratspolitiker wird pensioniert.

 "Als in Uerdingen der Hochbunker am Markt abgerissen wurde, gab es auch Leute, die gesagt haben: Das könnt ihr doch nicht machen, das gehört für mich zum Stadtbild dazu." - Jürgen Hengst im RP-Interview.

"Als in Uerdingen der Hochbunker am Markt abgerissen wurde, gab es auch Leute, die gesagt haben: Das könnt ihr doch nicht machen, das gehört für mich zum Stadtbild dazu." - Jürgen Hengst im RP-Interview.

Foto: B.K.

Jürgen Hengst, in Krefeld bekannt als Ratspolitiker und planungspolitischer Sprecher der SPD im Rat, ist Lehrer an einem Meerbuscher Gymnasium für Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften. Er wird in diesem Jahr pensioniert - mit 67 Jahren. Wir befragten ihn anlässlich seines letzten Schultages über seine Zeit als Schüler:

Meine schlimmste Note . . . war in der Jahrgangsstufe 11 eine (Gott sei Dank einmalige) "sechs" in Englisch, weil die Lehrerin mich zu Beginn der Stunde beim Geplänkel mit meinem Banknachbarn mit der Bemerkung unterbrach "Sie haben allen Grund sich zu freuen!". Dann gab sie mir die Arbeit.

Meine Lieblingslehrerin war . . . unsere Gemeinschaftskundelehrerin in der Oberstufe, Frau Buchholz, die in einem sehr konservativen Schulumfeld in der beginnenden "68er-Bewegung" früh den Mut hatte, schulkritische Texte und Ideen "gegen den Mainstream" mit uns zu diskutieren.

 Wie alles begann: Jürgen Hengst an seinem ersten Schultag - und das Zeugnis am Ende der ersten Klasse.

Wie alles begann: Jürgen Hengst an seinem ersten Schultag - und das Zeugnis am Ende der ersten Klasse.

Foto: Hengst

Bei meiner Grundschulzeit erinnere ich mich . . . vor allem an enge Freundschaften, enge und im Winter sehr kalte Klassenräume, aber auch an tragische Zwischenfälle: Zwei Mitschüler sind schon in der Grundschule gestorben - einer fiel beim Kastanienpflücken aus dem Baum, ich kenne sogar noch seinen Namen.

 Cécile Pooth (15), Fabritianum: Meine beste Note? "Eine Eins in Bio" Meine schlechteste Note? "Eine Drei in Religion." Wo hätte ich mich mehr anstrengen können? "Ich habe mich schon mal mehr angestrengt als dieses Jahr; in Englisch hätte ich mich mehr beteiligen können." Was mache ich in den Sommerferien? "Ich fahre nach Berlin und freue mich schon riesig, die Stadt zu erkunden. Ich werde auch viel mit Freunden und Familie unternehmen."

Cécile Pooth (15), Fabritianum: Meine beste Note? "Eine Eins in Bio" Meine schlechteste Note? "Eine Drei in Religion." Wo hätte ich mich mehr anstrengen können? "Ich habe mich schon mal mehr angestrengt als dieses Jahr; in Englisch hätte ich mich mehr beteiligen können." Was mache ich in den Sommerferien? "Ich fahre nach Berlin und freue mich schon riesig, die Stadt zu erkunden. Ich werde auch viel mit Freunden und Familie unternehmen."

Foto: Vivian Li

Mein denkwürdigster Moment in der Schule . . . war die erste Stunde der Klasse 5 im Gymnasium bei dem ehrwürdigen (grauhaarigen) Direktor der Schule: Er ließ die Klasse über einen bestimmten Sachverhalt abstimmen, ich stimmte als einziger gegen die gesamte Klasse für einen Sachverhalt, was er mit den Worten kommentierte: "Du liegst zwar daneben, aber deinen Mut auf eine eigene Meinung solltest du dir bewahren!"

 Tim Simonsmeier (13), Gymnasium am Stadtpark: Meine beste Note? "Eine Zwei in Sport." Meine schlechteste Note? "Eine Vier in Englisch." Wo hätte ich mich mehr anstrengen können? "Ich glaube, dass ich allgemein dieses Jahr nicht fleißig war." Was mache ich in den Sommerferien? "Ich mache einen Bootsurlaub mit meinen Großeltern, da kann ich richtig entspannen."

Tim Simonsmeier (13), Gymnasium am Stadtpark: Meine beste Note? "Eine Zwei in Sport." Meine schlechteste Note? "Eine Vier in Englisch." Wo hätte ich mich mehr anstrengen können? "Ich glaube, dass ich allgemein dieses Jahr nicht fleißig war." Was mache ich in den Sommerferien? "Ich mache einen Bootsurlaub mit meinen Großeltern, da kann ich richtig entspannen."

Foto: Anna Simonsmeier

Der schlimmste Lehrer . . . war mein Deutschlehrer in der Oberstufe, der mir bei Aufsätzen nie erklären konnte, warum er mal eine "eins" und mal ein "ausreichend" gegeben hat.

 Ann-Sophie Konz (15), Ricarda Huch Gymnasium: Meine beste Note?' "Eine Eins in allen Naturwissenschaften." Meine schlechteste Note? "Eine Vier in Englisch." Wo hätte ich mich mehr anstrengen können? "In den Fächern, die ich mag, war ich fleißig, in den anderen hätte ich mich mehr anstrengen können." Was mache ich in den Sommerferien? "Ich bin als Ferien-Betreuerin auf Hallig Hooge und fahre mit meiner Familie nach Holland."

Ann-Sophie Konz (15), Ricarda Huch Gymnasium: Meine beste Note?' "Eine Eins in allen Naturwissenschaften." Meine schlechteste Note? "Eine Vier in Englisch." Wo hätte ich mich mehr anstrengen können? "In den Fächern, die ich mag, war ich fleißig, in den anderen hätte ich mich mehr anstrengen können." Was mache ich in den Sommerferien? "Ich bin als Ferien-Betreuerin auf Hallig Hooge und fahre mit meiner Familie nach Holland."

Foto: Anna Simonsmeier

Gehasst habe ich. . . das Fach Chemie, weil ich dort in die mündliche Abi-Prüfung musste. 1969 hat in meiner Schule noch das GESAMTE Lehrerkollegium an diesen Prüfungen teilgenommen und durfte auch Fragen stellen; das führte dann zwangsläufig zu der Frage eines Lehrers "Können Sie mir bei dieser Gelegenheit mal erklären, wie ...?" Ich konnte es nicht!

 Onno Coelen (15), Gymnasium am Stadtpark: Meine beste Note? "Eine Eins in Geschichte." Meine schlechteste Note? "Wahrscheinlich eine Drei, aber ich weiß nicht genau in welchem Fach." Wo hätte ich mich mehr anstrengen können? "Ich denke, ich habe mich genug angestrengt." Was mache ich in den Ferien? "Ich werde zwei Wochen bei meinem Vater in Berlin verbringen."

Onno Coelen (15), Gymnasium am Stadtpark: Meine beste Note? "Eine Eins in Geschichte." Meine schlechteste Note? "Wahrscheinlich eine Drei, aber ich weiß nicht genau in welchem Fach." Wo hätte ich mich mehr anstrengen können? "Ich denke, ich habe mich genug angestrengt." Was mache ich in den Ferien? "Ich werde zwei Wochen bei meinem Vater in Berlin verbringen."

Foto: Anna Simonsmeier

Geliebt habe ich . . . das Fach Latein: Es war übersichtlich, mit klaren Regeln, gut beherrschbar, handelte meist vom spannenden Thema "Römer und Germanen", und man konnte keine Fehler in der Aussprache machen.

Mein Abi-Durchschnitt . . . Leider bestand die Schule nicht nur aus Latein, Gemeinschaftskunde und Sport, deshalb lag ich 1969 bei starken 3,0!

Die Abi-Feier bei uns . . . sah folgendermaßen aus: Es gab keine Feier, da alle Festivitäten durch die Schüler boykottiert wurden. Wir haben uns die Abi-Zeugnisse einzeln im Sekretariat abgeholt - das war's!

(vo)
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