Krefeld Meistermannhaus: Glanzlicht am Rhein

Krefeld · Das denkmalgeschützte ehemalige Gemeindehaus am Uerdinger Rheinufer wird zu einem architektonischen Glanzlicht ausgebaut. Die Attraktion sind die Fenster des berühmten Künstlers Georg Meistermann.

 So wird das Denkmal mit der Fassade aus Travertinstein aussehen, wenn die Arbeiten beendet sind. Das größte der Meistermann-Fenster erstreckt sich hier über drei Etagen.

So wird das Denkmal mit der Fassade aus Travertinstein aussehen, wenn die Arbeiten beendet sind. Das größte der Meistermann-Fenster erstreckt sich hier über drei Etagen.

Foto: b&d

Schon vor der Kurfürstenstraße vor dem historischen Ortskern weist ein Schild auf die umfangreichen Bauarbeiten hin: "Kronenstraße gesperrt". Dort am Rheinufer wird das ehemalige Gemeindehaus aus dem Jahr 1955, das die Kölner Bauträger-GmbH "bau und denkmalwert" nach siebenjährigem Leerstand von der Evangelischen Kirche erworben hat, aufwändig umgebaut. Zehn Wohnungen und zwei große Büroeinheiten werden darin Platz finden. "Meistermannhaus" hat Bauträger Bernd Krükel das Objekt benannt, denn das Außergewöhnliche an diesem Gebäude sind vier große und elf kleine Buntglasfenster des international bekannten, vor 25 Jahren verstorbenen Künstlers Georg Meistermann.

Die drei immerhin 5,50 Meter hohen und 3,35 Meter breiten Fenster werden auf der rückwärtigen Seite des Hauses vom Souterrain bis ins Erdgeschoss in Schrägstellung eingebaut. Über diese beiden Ebenen erstrecken sich auch die zwei Maisonette-Gewerbeeinheiten. Das noch größere, neun Meter hohe und 3,85 Meter breite "Weihnachtsfenster", das die Geburt Christi zeigt, wird über drei Etagen in die Front des denkmalgeschützten Gebäudes eingebaut.

"Alle Fenster befinden sich zurzeit bei der Herstellerfirma Derix in Kevelaer und werden dort umfangreich restauriert. Die Fenster werden eine Wärmedämmverglasung als Schutz nach außen erhalten, so dass die Kraft des farbigen Glases nach innen strahlt", berichtet Architektin Stephanie Gassen vom Kölner Büro Gassen & Wasser beim Ortstermin. Die elf kleinen, etwa einen Quadratmeter umfassenden Fenster werden in verschiedenen Wohnungen des Meistermannhauses eingebaut.

 Stephanie Gasse und Bernd Krükel auf der Rückseite der Baustelle. Am Boden sind die versetzten Basen für die Meistermann-Fenster erkennbar.

Stephanie Gasse und Bernd Krükel auf der Rückseite der Baustelle. Am Boden sind die versetzten Basen für die Meistermann-Fenster erkennbar.

Foto: T.L..

Vor etwa drei Wochen wurde das Mauerwerk der zehn Wohnungen fertiggestellt, von denen drei als Maisonette-Einheiten konzipiert sind. Bodentiefe Fenster erlauben ab der 1. Etage den Blick auf den Rhein. Die Wohnungen sind über zwei getrennte Treppenhäuser zu erreichen.

 Und so wirken die schräg gestellten, über zwei Etagen führenden Fenster des berühmten Künstlers in den beiden Maisonette-Büroeinheiten.

Und so wirken die schräg gestellten, über zwei Etagen führenden Fenster des berühmten Künstlers in den beiden Maisonette-Büroeinheiten.

Foto: B&D
 Diese Computervisualisierung zeigt eine der Wohnungen hinter der Rheinfront-Fassade mit dem neun Meter hohen "Weihnachtsfenster" von Meistermann.

Diese Computervisualisierung zeigt eine der Wohnungen hinter der Rheinfront-Fassade mit dem neun Meter hohen "Weihnachtsfenster" von Meistermann.

Foto: B&D
 Bodentiefe Fenster ermöglichen in dieser Wohnung einen Blick über den Rhein bis in die Auen am jenseitigen Ufer.

Bodentiefe Fenster ermöglichen in dieser Wohnung einen Blick über den Rhein bis in die Auen am jenseitigen Ufer.

Foto: B&D

Die "bau- und denkmalwert"- GmbH hat nach dem ehemaligen Gemeindehaus auch das benachbarte Gebäude Kronenstraße 19 erworben und wird dort unter Erhalt der denkmalgeschützten Fassade weitere fünf hochwertige Wohnungen schaffen. Die Baulücke zwischen beiden Gebäuden wird geschlossen. Unter dem Innenhof entsteht - mit Zufahrt am Haus Nr. 19 - eine Tiefgarage mit 18 Pkw-Stellplätzen. "Darüber hinaus", so Bernd Krükel, "werden auf dem Hof begrünte Carports für weitere 13 Autos gebaut. Das hat den Vorteil, dass die Fahrzeuge aller künftigen Nutzer untergebracht werden können."

(RP)
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