Krefeld Millionenbetrug: 51-Jähriger trieb Forderung fürs Callcenter ein

Krefeld · Verurteilter Ex-Geschäftsführer sagte als Zeuge aus.

Im Prozess gegen einen wegen Betrugs angeklagten Finanzdienstleister hat gestern der ehemalige Geschäftsführer eines Krefelder Callcenters ausgesagt. Der 39-Jährige wurde bereits wegen der Taten, die mit den Vorwürfen gegen den Angeklagten in Zusammenhang stehen, verurteilt.

Der Zeuge wurde für seine Aussage aus der Haft vorgeführt und von einem eigenen Anwalt begleitet. Im Januar war er zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, weil er mit hohen Gewinnversprechen eine Vielzahl von Kunden um Geld betrogen hatte. Er sagte aus, dass er den Angeklagten kenne und Geschäftsbeziehungen zu ihm hatte. Der Angeklagte sei einer von mehreren Beteiligten gewesen. Er habe Forderungen für das Callcenter eingetrieben. Die Geschäftsbeziehung mit dessen Unternehmen sei nicht immer reibungslos verlaufen, so habe es beispielsweise Streit um eine hohe Geldsumme gegeben. Dennoch habe er weiterhin mit dem 51-Jährigen zusammengearbeitet. Es habe eben keine anderen Anbieter gegeben, gab der Zeuge als Grund an. Er sei bei Callcentern in Krefeld und Düsseldorf Geschäftsführer gewesen und habe Gewinnspieleintragungen und die Teilnahme an Lottotippgemeinschaften vermarktet. Dass die Kunden getäuscht wurden, räumte er ein. Letztendlich sei es ihm egal gewesen, ob "werthaltige Spiele" angeboten wurden, ging aus Vernehmungen des 39-Jährigen hervor. Mit falschen Versprechen waren die Kunden geködert worden, ohne eine nennenswerte Gegenleistung zu erhalten. Er berichtete, dass eine Gewinngarantie zugesagt, aber nicht eingehalten wurde. Nur die Kunden, die sich beschwerten, hätten Geld zurückbekommen. Dem Angeklagten wird Bandenbetrug in Millionenhöhe vorgeworfen.

(BL)
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