Krefeld Minijobber: Köpke kritisiert die unakzeptablen Zustände

Krefeld · Landesarbeitsminister Rainer Schmeltzer hat in Berlin eine Studie zu geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen vorgestellt. Ralf Köpke, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Krefeld, zieht eine gemischte Bilanz: "Es ist erfreulich, dass sich die Situation für viele Minijobber in den vergangenen Jahren verbessert hat. Das ist vor allem dem gesetzlichen Mindestlohn zu verdanken, für den die Gewerkschaften lange gestritten haben." Verdiente 2012 noch die Hälfte der geringfügig Beschäftigen weniger als 8,50 Euro, waren es 2016 nur noch knapp 15 Prozent.

"Bei der Durchsetzung der Arbeitnehmerrechte sind die Defizite aber immer noch eklatant", so Köpke weiter. "Nur 29 Prozent der Minijobber haben laut eigenen Angaben die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall in Anspruch genommen, über die Hälfte hat keinen bezahlten Urlaub erhalten. Das sind erschreckende Zustände." Der DGB erwarte daher auch vom NRW-Arbeitsminister, endlich eine wirkungsvolle, flächendeckende Kontrolle umzusetzen und Verstöße gegen die Arbeitnehmerrechte konsequent zu unterbinden.

"Zudem müssen Minijobs langfristig voll sozialversicherungspflichtig werden und zwar ab dem ersten Euro", fordert Köpke weiter. Nach geltendem Recht hätten Minijobber weder Ansprüche auf Rente noch auf Arbeitslosengeld I.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort