Krefeld Minister: "Sehe noch keinen Tunnel"

Krefeld · NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU) und die Krefelder CDU-Fraktion haben sich dafür ausgesprochen, nach dem sechsspurigen Ausbau der A 57 vorerst lieber den gesetzlich vorgeschriebenen Mindest-Lärmschutz zu akzeptieren, als auf die Tunnel-Trog-Lösung zu setzen.

Krefeld: Minister: "Sehe noch keinen Tunnel"
Foto: Thomas Lammertz

Letztere würde etwa 500 Millionen kosten, übliche Lärmschutz-Wände 120 Millionen. "Wer zu viel fordert, bekommt nachher auch nur das, was gesetzlich vorgeschrieben ist — aber wesentlich später", sagte Lienenkämper gestern Abend. "Einen Tunnel sehe ich noch nicht." Dieses Thema werde erst in fünf bis zehn Jahren entschieden. Auch mit der Mindestvariante ließe sich der Lärm um ein Zehntel des bisherigen Werts senken und helfe schneller.

Im Parkhaus Oppum diskutierten Politiker und Anwohner der A 57 lebhaft über die Lärmschutz-Probleme. Kurz ging es auch um den Eisernen Rhein, dort gebe es aber keinen neuen Sachstand, berichtete der Minister. Er freue sich, dass in NRW endlich wieder Straßenbauvorhaben möglich seien, die Erreichbarkeit von Industriekernen und Arbeitsplätze sicherten. Zu den wichtigen und notwendigen Projekten gehöre auch die A 57. "Sie muss von Neukirchen-Vluyn bis Köln komplett sechsspurig werden. Alles andere widerspricht jeglicher Logik."

Anwohner und Vertreter der Schutzgemeinschaft A 57 im Saal machten ihrem Unmut über widersprüchliche Aussagen der Politiker Luft. So läge bis heute keine genaue Gegenüberstellung von Kosten, Vor- und Nachteilen aller Lösungsvorschläge wie etwa Glas vor. Und obgleich der Rat die Tunnel-Lösung beschlossen habe, setzten sich die Mitglieder heute nicht mehr dafür ein. "Sie müssten mal einen Monat bei uns wohnen: Mit Lärm, ohne Licht und mit verpesteter Luft", schlug eine Oppumerin vor.

CDU-Fraktionsvorsitzender Wilfried Fabel hätte sich ein größeres Plenum im Saal gewünscht, um die Dringlichkeit des Themas noch deutlicher zu machen.

(RP)
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