Krefeld Mit Geheimtinte und Karte auf Schatzsuche

Krefeld · Zu einer etwas anderen Schatzsuche luden Chemie-Studenten der Hochschule Niederrhein die Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis 14 Jahren vom Marianum ein. Auf dem Gelände der Burg Linn waren Spiele und Experimente angesagt.

In der 13-köpfigen Kinderschar herrscht Aufregung. Während die Sechs- bis 14-Jährigen in der Museumshalle der Burg Linn in Winterjacken und Handschuhe schlüpfen werden Vermutungen angestellt, welche Aufgabe die erste sein könnte, die sie alle auf dem großen Gelände der Burg erwartet, nachdem das Kennenlernspiel "Stein-Schere-Papier" in der Halle schon für den ersten Spaß zwischen den Kindern aus dem Marianum und den 14 Studenten der Hochschule Niederrhein gesorgt hat. "Wir sind auf Schatzsuche und dazu brauchen wir Schatzkarten. Ich habe welche, aber die müsst ihr euch erst erarbeiten", macht Daniel Langner neugierig, als alle an der kleinen Steigung im Burgpark angekommen sind, die von einer merkwürdigen blauen Fläche mit schwarzen Quadraten und mit weiß-roten Flatterband abgesteckten Laufstrecken eingerahmt ist. Ein Wäschekorb mit Kartoffeln und eine Kiste mit Löffeln stehen davor.

Das Spiel ist schnell erklärt. Eierlaufen ist angesagt, wobei nur die schwarzen Quadrate berührt werden dürfen und es danach die Laufstrecke hinauf geht. "Wo sind denn die Eier?", möchte Helena wissen. Lachen bei den Studenten. "Wir nehmen Kartoffeln. Wenn die Eier vom Löffel fallen, wären sie ja kaputt. Die Kartoffeln sind da robuster", erklärt Peter Beckmann der Sechsjährigen. Alle rüsten sich mit Löffeln und der ersten Kartoffel aus. Langner gibt das Startzeichen und mit viel Gelächter geht es die kleine Steigung hinauf, wo oben ein weiterer Wäschekorb wartet, in den die Kartoffeln abgelegt werden sollen. Zu einer etwas anderen Schnitzeljagd haben die Studenten des Studienganges Chemie-Ingenieurwesen der Hochschule Niederrhein eingeladen. Im Modul Management und Recht des Studiums steht turnusmäßig eine Aufgabe an, bei der es darum geht, ein Projekt komplett aufzubauen, bei dem die soziale Komponente nicht fehlen darf. Die Studenten hatten die Idee eines Angebotes für Kinder und nahmen Kontakt mit dem Marianum auf. "Wir haben ein Konzept erarbeitet, bei dem neben Spiel und Spaß auch Experimente mit angeboten werden", informiert Projektleiter Lucas Kneißl. Im Oktober vergangenen Jahres ging es an die Ausarbeitung, jetzt fand die Umsetzung auf dem Gelände der Burg Linn statt. Inzwischen geht es mit dem erarbeiteten verwitterten Schatzkartenteil zurück zur Museumshalle. Dort steht das erste Experiment an. Neugierig beäugen die Kinder die an drei Tischen aufgebauten Versuchsutensilien, die aus tiefen Tellern, Teelichtern, Farbtuben, Gläsern und Feuerzeugen bestehen. In drei Kleingruppen aufgeteilt geht es an das Teelichtexperiment. Wasser wird in den Teller gegossen und angefärbt. Die Kerzen werden angezündet und auf die Wasseroberfläche gesetzt. Alles noch normal und nachvollziehbar. Als aber das Glas über die brennende Kerze gesetzt wird, das Teelicht ausgeht und das Wasser im Glas nach oben steigt, ist das Staunen groß. Geduldig erklären die Studenten kindgerecht die chemisch-physikalischen Vorgänge. Ob die geheime Wasserleitung oder das Wasser-Stärke-Experiment, die Begeisterung ist groß.

Richtig spannend wird es dann bei der Enträtselung der Schatzkarte. Mit UV-Lampe, Kerze, Zitronensaft und Hagebuttentee sind alle auf der Suche nach möglichen Geheimschriften auf der Karte, um den Standort des Schatzes heraus zubekommen. Zudem überführen die Kinder noch einen Krawattendieb mit Hilfe der Farbchromatographie und den Luftballons werden Schlüssel entlockt, um die Schatzkiste zu öffnen. Beim Entdecken der goldenen Taler sind sich alle einig, es war ein unvergesslicher Tag.

(RP)
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