Krefeld Mittelstand statt Industrie sorgt für neue Arbeitsplätze

Krefeld · Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte: Entwicklung bleibt in der Stadt Krefeld hinter der im Land zurück.

Krefeld holt auf dem Arbeitsmarkt auf. In der Langzeitbetrachtung krankt der Standort immer noch am Strukturwandel. Das belegen die aktuellen Zahlen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW). Danach stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Krefeld in den zurückliegenden zehn Jahren um 7,7 Prozent von 76.668 auf 82.586 fürs Jahr 2015.

Damit bleibt die Stadt Krefeld im Vergleich zum Land Nordrhein-Westfalen mit plus 16,1 Prozent und dem Regierungsbezirk Düsseldorf mit plus 14,2 Prozent erheblich zurück. "Wir waren lange Zeit von der positiven Entwicklung abgekoppelt, sagte Ralf Köpke, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Krefeld. Für das laufende Jahr liege die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse bei rund 87.000. Für eine genaue Bewertung müsste sie differenzierter betrachtet werden, etwa, wie viele davon Teilzeitbeschäftigungen seien.

Fakt jedoch ist, dass die Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt den mittelständischen Unternehmen in der Größenordnung 50 bis 249 Beschäftigte in erster Linie zu verdanken ist. "Großunternehmen wie die im Chempark arbeiten trotz guter Umsätze und voller Auftragsbücher mit einer konstant großen Belegschaft", meinte Köpke. Die Firmen unterhalb der 250 Beschäftigten haben in Krefeld einen stärkeren Zuwachs zu verzeichnen als die gleich große Konkurrenz im gesamten Bundesland. 254 Betriebe dieser Kategorie haben 25.762 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse geschaffen. Das sind 21,4 Prozent mehr als im Jahr 2006. In NRW stieg die Quote stattdessen nur um 18,3 Prozent.

Im Jahr 2015 waren in Nordrhein-Westfalen in 761.935 Betrieben (ohne die Wirtschaftsbereiche "Land- und Forstwirtschaft, Fischerei" und "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung") 6,15 Millionen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Wie die amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, setzt sich damit der Anstieg bei den im NRW-Unternehmensregister geführten Beschäftigtenzahlen im sechsten Jahr in Folge fort (plus 2,4 Prozent gegenüber 2014). Neun von zehn Betrieben (88 Prozent) waren Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Arbeitnehmern. Diese boten Arbeitsplätze für 15,4 Prozent (945.000) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Fast jeder dritte Arbeitnehmer (32,9 Prozent aller Beschäftigten) in NRW war in einem der 3243 Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern angestellt. Deren Anteil an allen nordrhein-westfälischen Betrieben lag bei 0,4 Prozent.

(sti)
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