Krefeld Moderne Wohnanlage mit Gärten für Uerdingens Stadtkern

Krefeld · An der Stelle seiner ehemaligen Druckerei baut Heinz Schotte einen neuen Wohnkomplex. Darüber hinaus soll das alte Volksbankgebäude saniert und über den Garten mit dem Neubau verbunden werden.

 Dezenter klassizistischer Stil und klar strukturierte Pilaster und Gesimse bestimmen den Charakter des Neubau-Komplexes an der Ecke Bruchstraße und Pastorsweg mitten in Uerdingen.

Dezenter klassizistischer Stil und klar strukturierte Pilaster und Gesimse bestimmen den Charakter des Neubau-Komplexes an der Ecke Bruchstraße und Pastorsweg mitten in Uerdingen.

Foto: TB/ER

Die städtebauliche Entwicklung Uerdingens, die mit der Deichsanierung einen wichtigen Schritt getan hat und künftig mit der Realisierung des Projekts Rheinblick seinen Höhepunkt finden soll, geht an der Ecke Bruchstraße und Patersgasse jetzt weiter voran. Mehr als 60 Jahre wurde dort die Offsetdruckerei Schotte betrieben. Das inhabergeführte Familienunternehmen beendete im Jahr 2013 seine Tätigkeit, und Eigentümer Heinz Schotte entwickelte den Plan, an dieser Stelle des Uerdinger Stadtkerns attraktiven Wohnraum zu schaffen.

In Zusammenarbeit mit dem Krefelder Architekten Erich Rateiczack und dessen Düsseldorfer Kollegen Türkay Baran wurde ein Komplex mit 21 Eigentumswohnungen entwickelt, der in einer L-Form aus drei Häusern errichtet wird und einen grünen Innenhof erhält. Der Gartenkomplex soll eine Grün-Oase als Ruhe- und Begegnungsraum für die Bewohner bilden. Alle Wohnungen werden einen barrierefreien Zugang haben, und unter dem Gebäude sollen 26 Tiefgaragenplätze entstehen. Durch Geothermie wird die gesamte Heißwasser- und Heizenergie aus Erdwärme erzeugt. "Dies ermöglicht günstige Wohnnebenkosten", erläutert Heinz Schotte.

 Heute sieht die Ecke Bruchstraße und Patersgasse vor dem Abriss der ehemaligen Druckerei heute aus.

Heute sieht die Ecke Bruchstraße und Patersgasse vor dem Abriss der ehemaligen Druckerei heute aus.

Foto: Thomas Lammertz

"Die Gebäudefassade wurde in einem dezenten, klassizistischen Stil mit klar strukturierten Pilastern und Gesimsen geplant", erklärt Architekt Türkay Baran. Die Fassade werde vertikal gegliedert, um eine optische, an Uerdingens Ortskern angepasste Kleingliedrigkeit des Gebäudes zu erreichen. Gleichzeitig werde durch die reliefartige Fassade dem Gebäude "Eleganz und Filigranität" verliehen. Von der Stadt wurde ein gegenüber liegendes Grundstück erworben, um es dem Neubau als neue Grünanlage anzugliedern.

Mehr als drei Jahre arbeiteten der Uerdinger Unternehmer und sein Architektenteam an den Planungen und erreichten 2015 in Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt Krefeld die Baugenehmigung. Über die "von Ameln Finanzkonzepte GmbH" wurde sodann der Kontakt zu einem Bauunternehmer vermittelt. "Aus Altersgründen möchte ich dieses Projekt nicht selbst umsetzen und habe mich daher an Michael von Ameln gewandt, der mir sofort seine Unterstützung zusagte", so Schotte. Die "von Ameln Finanzkonzepte GmbH" übernimmt nun die auch finanzielle Beratung möglicher Erwerber. Errichtet wird der Gebäudekomplex durch die "Würz Bauträger GmbH" aus Erkelenz, die schon bei anderen Projekten mit der Firma von Amelns kooperiert hat.

"Wir nennen die gesamte Baumaßnahme Franziskaner-Ensemble, da hier im Jahr 1656 der Grundstein für ein Franziskanerkloster gelegt wurde", erklärt Alexander Würz. Später wurde der Komplex umgebaut, anderweitig und zuletzt von der Volksbank Uerdingen genutzt. Das Gebäude auf diesem sehr geschichtsträchtigen Grund soll nun saniert und dann über den Gartenbereich mit dem Neubaukomplex verbunden werden. Letzterer wird auf dem früheren Areal der Klostergärten stehen.

Im denkmalgeschützten Gebäudebereich an der Niederstraße entstehen weitere sieben Einheiten, von denen zwei als Büro oder Praxis genutzt werden sollen; die verbleibenden fünf Einheiten sollen als Wohnraum errichtet werden. Die Planungen für den zu sanierenden Komplex werden derzeit überdacht und sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Die 21 Eigentumswohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Schotte-Druckerei hingegen sollen ab Oktober dieses Jahres errichtet und bis Januar 2018 fertiggestellt sein. Von diesen Wohnungen wurden bereits drei verkauft; weitere sechs seien fest reserviert. "Wir gehen davon aus, dass wir diese bereits im Juni/Juli beurkunden wer-den", sagt Michael von Ameln.

(RP)
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