Krefeld Mordversuch: Mieterin vor Gericht

Krefeld · Am Tag ihres Räumungstermins soll eine Krefelder Mieterin das Mietshaus angezündet haben, in dem auch ihr Vermieter wohnte.

Eine Frau in Krefeld hat gestern vor Gericht gestanden, das Haus ihres Vermieters an der Philadelphiastraße angezündet zu haben. "Er sollte auch sehen wie es ist, wenn man obdachlos ist", sagte die 38-Jährige. Sie ist wegen versuchten Mordes angeklagt. Vor der Brandstiftung am 21. November 2014 soll sie den Vermieter bereits mit Morddrohungen und Hundekot tyrannisiert haben. Unter anderem deswegen war ihr der Mietvertrag gekündigt worden. Beim Prozessauftakt am Landgericht in Krefeld räumte die arbeitslose 38-Jährige am gestrigen Montag ein, Feuer mit Pizzakartons und Büchern gelegt zu haben. Sie bestritt aber - entgegen früheren Aussagen - eine Tötungsabsicht. Sie sei sehr wütend gewesen.

Die Frau sollte, wie vor Gericht geschildert wurde, am Tag des Brandes ihres Wohnung räumen. Der Anwalt des Vermieters hatte ihr den Termin als Frist gesetzt. Laut Anklage hat sie mehrere Bücherstapel sowie eine Matratze in Brand gesetzt und den Herd eingeschaltet, auf dem Zeitungen lagen. Dann soll sie die Wohnung verlassen haben. Damit habe sie den Tod der übrigen Bewohner des Hauses "billigend in Kauf genommen", sagte die Staatsanwältin. Der Vermieter wohnte im gleichen Haus wie die Mieterin. Bei der Festnahme der Angeklagten war bei ihr ein Brief mit einem Geständnis entdeckt worden. Verletzt worden war durch das Feuer im vergangenen November niemand, weil Bewohner den Brand rechtzeitig bemerkten.

Der Prozess wird vor dem Landgericht fortgesetzt.

(RP)
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