Krefeld Müllbeseitigung am Hafen "halbherzig"

Krefeld · Ratsherr Ulrich Lohmar fordert Runden Tisch, um das Problem wild kampierender Lkw-Fahrer einzudämmen.

Krefeld: Müllbeseitigung am Hafen "halbherzig"
Foto: Carola Puvogel

Ratsherr und Bezirksvertreter Ulrich Lohmar (CDU) will in Sachen Vermüllung des Krefelder Hafengebiets nicht lockerlassen. In einem Antrag an die heute tagende Bezirksvertretung Uerdingen fordert Lohmar Hafengesellschaft und Verwaltung auf, das Problem "unverzüglich und zeitnah" zu lösen. Die vor kurzem von der GSAK durchgeführte Reinigungsaktion sei zwar ein guter Anfang gewesen, gehe als Maßnahme aber nicht weit genug.

Wie ausführlich berichtet, sah sich die Hafengesellschaft gezwungen, die teils ekelerregenden Hinterlassenschaften von Lkw-Fahrern rund um das Hafen-Wendebecken im Rahmen einer Grundreinigung beseitigen zu lassen. Das kostete einen vierstelligen Betrag.

Als "halbherzig" bewertet Anwohner Martin Blickmann die Aufräumaktion beim erneuten Ortstermin mit unserer Redaktion. "In der Tat hat man an einigen gut zugänglichen Stellen den Müll entfernt", sagt er. In den Büschen sowie an der Böschung hinunter zum Wendebecken ist die Situation jedoch unverändert. Nur, dass der Müll mit dem frühlingshaft sprießenden Grün nicht mehr so gut zu sehen ist. "Der Müllberg im Bereich des Exquisit-Gebäudes und die Urinflaschen im Gleisbett liegen unverändert immer noch dort", bemängelt Blickmann. Auch Lkw würden trotz des Halteverbots, das die Hafengesellschaft nach eigenen Angaben mit Hilfe von Strafzetteln oder sogar Abschleppen durchsetzen will, weiterhin Tag und Nacht am Heidbergsweg stehen. Und auch der erste Müll liegt schon wieder dort, wo vor zwei Wochen erst gesäubert wurde. Das Aufstellen von Müllcontainern ist am Heidbergsweg jedoch nicht vorgesehen - und zwar deshalb, sagt Hafen-Geschäftsführerin Elisabeth Lehnen, weil man das Halteverbot durchsetzen und nicht den Anschein erwecken will, dass das Parken dort erlaubt sei.

 Am Castellweg kampieren jeden Tag Lkw-Fahrer - Toiletten gibt es nicht, die Abfallbehälter sind zu klein. Ulrich Lohmar (l.) und Martin Blickmann setzen sich für eine Verbesserung der Situation rund um den Hafen ein.

Am Castellweg kampieren jeden Tag Lkw-Fahrer - Toiletten gibt es nicht, die Abfallbehälter sind zu klein. Ulrich Lohmar (l.) und Martin Blickmann setzen sich für eine Verbesserung der Situation rund um den Hafen ein.

Foto: cpu

Anders sieht es am Castellweg aus. Auf der Sackgasse in Gellep ist das Lkw-Parken weitestgehend gestattet - und es gibt auch Mülleimer, allerdings offenbar zu klein. 18 Lkw stehen bei der Ortsbesichtigung dort - neben überquellenden Müllgefäßen.

Ulrich Lohmar fordert, Stadt und Hafengesellschaft müssten sich dringend darum bemühen, im Hafenbereich einen Lkw-Parkplatz einzurichten. Sein Vorschlag ist, dort Container mit Duschen und Toiletten aufzustellen, die mit einem Zugangscode zu öffnen sind. Die aktuelle Situation sei auch mit Blick auf die kampierenden Trucker "menschenunwürdig". "Hier ist die Industrie so schnell gewachsen, aber die Entwicklung der Infrastruktur für die anfallenden Verkehre eben nicht", kritisiert der CDU-Mann, der sich schon lange mit der Problematik befasst. "Ich meine, Stadt und Hafen müssten einen Runden Tisch mit den ansässigen Firmen einrichten, um gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen", sagt er. Bis diese gefunden sind, müsse die Stadt dafür sorgen, dass regelmäßig saubergemacht werde und eben auch Müllgefäße in ausreichender Zahl und Größe aufgestellt werden.

(RP)
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