Krefeld Multi-Kulti-Fest an der Alten Kirche

Krefeld · Das Interkulturelle Zentrum lädt für morgen zum informations- und Meinungsaustausch ein.

 "Wir sehen es als unsere Aufgabe, Integrations- und Friedensarbeit zu leisten", so Pfarrer Volker Schran.

"Wir sehen es als unsere Aufgabe, Integrations- und Friedensarbeit zu leisten", so Pfarrer Volker Schran.

Foto: bkö

Im Oktober vergangenen Jahres wurde die Eröffnung des Zentrums gefeiert, jetzt soll die Arbeit vorgestellt werden: Das Interkulturelle Zentrum "Dach der Kulturen in Krefeld" lädt für Samstag, 11. Juni, zum ersten Tag der offenen Tür ein. Waren es bei der Eröffnung noch sechs Vereine, ist der Kreis mittlerweile auf neun Vereine angewachsen. "Wir als Gemeinde Alt Krefeld bieten die Rahmenbedingungen für das 'Dach der Kulturen'. Aufgrund unserer Innenstadtlage sehen wir es als unsere Aufgabe, Integrations- und Friedensarbeit zu leisten", sagt Pfarrer Volker Schran.

Im Gemeindezentrum an der Quartelnstraße treffen sich die verschiedenen Vereine, tauschen sich aus und vernetzen sich. Sie leben Demokratie, denn alle Entscheidungen werden an dem monatlich organisierten "Runden Tisch" beschlossen. Am Samstag werden sich alle Angebote, die im Zentrum stattfinden, vorstellen. "Da die Wurzeln der Vereine sehr unterschiedlicher Natur sind, wird dieses Programm bunt und vielfältig", verspricht Schran.

Der Verein Schlesische Glocke beispielsweise wird seinen Sprach- und Kulturunterricht vorstellen und slowenische Süßigkeiten anbieten. "Wir sind die kleinste Gruppe im Zentrum, aber dafür leben unsere Mitglieder teilweise schon lange in Deutschland - das ist ein Unterschied zu den anderen Gruppen", berichtet Igor Kramberger vom slowenischen Verein.

Alexis Atipo-Ngapy vom Kongolesischen Verein beschreibt, dass seine etwa 35 Mitglieder das erste Mal in einem Verein organisiert sind: "Wir wollen uns in Deutschland integrieren - für die Zukunft unserer Kinder." Gemeinsam mit ihm organisiert George Melel von der Indischen Gemeinde Seelsorge für indische und englischsprachige Menschen. Von dieser Arbeit werden sie am Samstag berichten.

Vera Jurkina, die Projektleiterin des deutsch-russischen Vereins Tschechow-Bibliothek, sieht den Schwerpunkt ihres Vereins im Aufbau einer Kulturplattform: "Die russische Sprache verbindet viele Migranten." Sie betont: "Wir sind sehr dankbar für das 'Dach der Kulturen', denn bisher haben unsere Projekte in unterschiedlichen Stadtteilen stattgefunden. Jetzt haben wir einen zentralen Anlaufpunkt - Kultur verbindet." Am Samstag wird der Verein seinen Musikunterricht vorstellen. Der Griechische und der Pontische Verein werden Einblick in den generationsübergreifenden Tanzunterricht geben. Seit knapp einem Jahr ist die Flüchtlingsinitiative 'Selam' an das Zentrum 'Dach der Kulturen' angeschlossen. Der Äthiopier Engida Zeleke berichtet, dass sie gemeinsam mit den afrikanischen Flüchtlingen Fußball spielen, Sprachunterricht erteilen und Orientierungshilfen bieten: "Wir versuchen, die Neuen zu begleiten." Auch er wird am Samstag die Arbeit von 'Selam' vorstellen. Volker Schran fasst zusammen: "Wir haben uns viel vorgenommen, aber die Atmosphäre ist konstruktiv und nach vorne gewandt" und ergänzt schmunzelnd: "Gott liebt die Vielfalt, da sind wir auf einem guten Weg."

(RP)
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