Krefeld Museen erhalten 30 000 Euro für grafische Sammlung
Krefeld · Die Kunstmuseen Krefeld erhalten 30 000 Euro vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) für die Dokumentation, Aufarbeitung, Ausstellung und Publikation des grafischen Bestandes. Das hat der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland unter Vorsitz von Professor Jürgen Rolle jetzt beschlossen.
"Wir freuen uns ungemein, dass es dank der Unterstützung des LVR möglich wird, die grafische Sammlung der Kunstmuseen Krefeld in beträchtlichem Umfang aufzuarbeiten", sagt dazu Martin Hentschel, der Leiter der Kunstmuseen.
Im Kaiser-Wilhelm-Museum, das derzeit umfassend saniert und im nächsten Jahr neu eröffnet wird, soll es zukünftig einen festen Ort innerhalb der Sammlungspräsentation für den grafischen Bestand geben. Das Museum widmet sich schon jetzt der Sichtung und Aufarbeitung des Bestandes. Restaurierungsbedarfe sollen erfasst und behoben werden, die Ergebnisse im Rahmen einer Sonderausstellung präsentiert und publiziert werden.
Der Landschaftsverband unterstützt die Dokumentation und die Aufarbeitung. "Ohne die Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland könnten viele Projekte nicht verwirklicht werden. Der LVR trägt somit zur Kulturvielfalt im Rheinland bei", unterstrich Rolle.
Kuratorin Magdalena Holzhey von den Kunstmuseen wird mit "Show & Tell. Die Graphische Sammlung der Kunstmuseen Krefeld" in den Museen Haus Lange Haus und Esters ab 20. September einen Höhepunkt vor der Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums präsentieren. Zum ersten Mal ermöglicht die Ausstellung einen Überblick über das Spektrum der in mehr als 100 Jahren gewachsenen Sammlung, die insgesamt rund 12 000 Zeichnungen, druckgrafische Arbeiten sowie Künstlerbücher umfasst.
Ob Grafikzyklen von Max Klinger, japanische Farbholzschnitte des 19. Jahrhunderts, Jugendstilentwürfe, Druckgrafik der Klassischen Moderne, Bildhauerzeichnungen oder Bild-Experimente der 1960er-Jahre bis heute - die Energie der Linie und der experimentelle Reichtum druckgrafischer Medien ermöglichen unmittelbare Begegnungen sowohl mit einer bestimmten Zeit als auch mit dem künstlerischen Denken und Werkprozess. Die geschichtlich bedingte Vielfalt der Krefelder Sammlung wird als Potenzial für neue Blickwinkel und Fragestellungen begriffen. Im Wechselspiel mit der Architektur der beiden Mies van der Rohe-Villen ermöglicht die Ausstellung intime Begegnungen, Wiederentdeckungen und verschiedenste Möglichkeiten der Erzählung.