Krefeld Nach nur vier Wochen: AfD-Chef Rudolph legt Amt nieder und tritt aus

Krefeld · Nur vier Wochen lang war Klaus Rudolph Chef des Krefelder Kreisverbands der Alternative für Deutschland (AfD). Gestern erklärte der in Krefeld bekannte Ex-Gastronom überraschend seinen Austritt aus der Partei und seinen Rücktritt als Sprecher der Partei. Als Grund nannte Rudolph die Tatsache, dass der Bundesvorsitzende Bernd Lucke aus dem Amt gedrängt wurde. Unter der neuen Vorsitzenden scheint die AfD einen Rechtsruck vorzunehmen. Klaus Rudolph sagte gestern unserer Zeitung: "Ich möchte mit Rechtspopulisten und Rechtsradikalen nichts zu tun haben."

Auch in Krefeld zeichnet sich ab, dass die Lucke-Anhänger reihenweise aus der AfD austreten. 13 Personen hätten inzwischen die Partei verlassen, sagte Rudolph. Inzwischen habe die AfD in Krefeld nur noch 45 Mitglieder. Auch in Krefeld sei nun ein Rechtsruck möglich, sagt Rudolph. "Es gibt in unserem Kreisverband die Frauke-Freunde, also Anhänger der neuen Vorsitzenden Frauke Petry."

Am 11. Juni 2015 war Klaus Rudolph, ehemaliger Gastronom im Seidenweberhaus und auf der Rennbahn, überraschend Sprecher der AfD geworden - auf Umwegen, wie sich erst später herausstellte. Zuerst war er zum Stellvertreter gewählt worden. Weil der Vorsitzende David Klug aber nicht mit seinen neu gewählten Stellvertretern, darunter Rudolph, zusammenarbeiten wollte, trat Klug zurück.

Klaus Rudolph wurde dann vom Restvorstand zum Sprecher der AfD Krefeld gewählt, hätte aber bei einem Parteitag im August vom Kreisverband ohnehin noch einmal bestätigt werden müssen. Faktisch war Rudolph also nur kommissarischer Sprecher. Gestern sagte er: "Hätte ich gewusst, dass es so kommt, hätte ich mich nicht wählen lassen."

(sep)
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