Krefeld Nach Tod von Tigerdame Sutera: Zoo will weiter Tiger halten

Krefeld · Im Zoo lebt Tiger Beludru jetzt alleine, nachdem sein Weibchen eingeschläfert wurde. Der Zoo hat schon jetzt die Zukunft der Tierart in Krefeld gesichert.

 Tiger im Krefelder Zoo: Die Sumatra-Tigerin Sutera kam 2001 aus dem Dortmunder Zoo nach Krefeld, kurz darauf kam Beludru aus Berlin nach Krefeld. Ihre Namen bedeuten auf Deutsch "Samt" und "Seide". Dreifach hat das Tigerpaar in Krefeld für doppelten Nachwuchs gesorgt.

Tiger im Krefelder Zoo: Die Sumatra-Tigerin Sutera kam 2001 aus dem Dortmunder Zoo nach Krefeld, kurz darauf kam Beludru aus Berlin nach Krefeld. Ihre Namen bedeuten auf Deutsch "Samt" und "Seide". Dreifach hat das Tigerpaar in Krefeld für doppelten Nachwuchs gesorgt.

Foto: Thomas Lammertz

Der Krefelder Zoo will auch in den kommenden Jahren Tiger halten und hat deshalb nach dem Tod der Tigerdame Sutera in der vergangenen Woche bereits Kontakt zu den Haltern des sogenannten Zuchtbuches aufgenommen. Dies hat die Krefelder Zoosprecherin Petra Schwinn auf Anfrage unserer Zeitung mitgeteilt. "Auch in Zukunft wird der Zoo im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms seine Tigerhaltung fortsetzen. Vom Zuchtbuch werden dem Zoo zu gegebener Zeit neue Tiere zugewiesen. Die Tigerhaltung im Krefelder Zoo hat daher sicher eine Zukunft", erklärte die Sprecherin.

Im Krefelder Zoo lebt Tiger Beludru (14 Jahre) seit wenigen Tagen alleine im Gehege, nachdem seine Partnerin Sutera wegen eines Lebertumors ebenfalls im Alter von 14 Jahren eingeschläfert werden musste. Auch bei Beludru muss in den kommenden Jahren mit dem Ableben gerechnet werden, wie Petra Schwinn erklärt: "Der älteste Tiger in einem Zoo wurde über 19 Jahre alt. 18 Jahre sind durchaus möglich, aber das ist dann schon ein hohes Alter."

Eine Krebserkrankung, wie jetzt bei Sutera festgestellt, sei bei Tigern nicht ungewöhnlich. "Tiger sind den Hauskatzen trotz des Größenunterschiedes recht ähnlich. Genau wie Stubentiger erkranken sie häufiger an Krebs. Auch Erkrankungen der Nieren sind recht häufig."

Sutera ist inzwischen im Staatlichen Veterinäramt seziert worden. Jetzt sollen Körper und Fell unschädlich entsorgt werden, erklärte Schwinn, die am Wochenende noch eine Anfrage per Mail erreichte, in dem sich jemand für das Tigerfell interessierte. Wörtlich hieß es da: "Sehr geehrte Damen und Herren, wir suchen Tigerfelle von verstorbenen Tigern. Wenn Sie was verfügbar haben, erbitte ich um ein Angebot. Wir sind auch an mehreren Fellen interessiert." Petra Schwinn sagt: "Über solche Fragen sind wir dann sehr entsetzt, denn es zeigt, dass anscheinend nach wie vor ein Markt für exotische Tierteile besteht." In Sonderfällen und mit Genehmigung der Artenschutzbehörde könnten zwar Teile von verstorbenen Tieren wie Felle, Skelett, Schädel zu Bildungszwecken präpariert, werden, erklärte Schwinn. "Bei Sutera war dies aber nicht der Fall."

(RP)
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