Krefeld Neu: Ewige Ruhe im Memoriam-Garten

Krefeld · Nicht Gräberreihen mit massiven Grabsteinen prägen das Bild, sondern ein Garten: Der Memoriam-Garten auf dem Hauptfriedhof ist so gut wie fertig. An die Toten erinnern künftig unauffällige Tafeln oder kleine Stelen.

 Eindrücke von dem neuen Memoriam-Garten: Alles ist frisch gepflanzt; die Anmutung des Ortes wird erst sichtbar, wenn der Bewuchs stärker hervortritt.

Eindrücke von dem neuen Memoriam-Garten: Alles ist frisch gepflanzt; die Anmutung des Ortes wird erst sichtbar, wenn der Bewuchs stärker hervortritt.

Foto: Samla

Auf dem Krefelder Hauptfriedhof gibt es nun mit dem Memoriam-Garten eine weitere Form der Bestattung. Damit können die Bürger aus insgesamt 23 Bestattungsarten wählen. Der Memoriam-Garten ist gärtnerisch besonders gestaltet. Im Unterschied zu herkömmlichen Friedhofspartien prägt nicht Parzellierung das Bild; an die Namen der Verstorbenen erinnern auch nicht massive Grabsteine, sondern deutlich unauffälligere Gedenktafeln oder kleine Stelen. Pflege und Gestaltung des Ganzen erfolgen durch die Friedhofsgärtner über einen Dauerpflegevertrag. Die Einzelgrabpflege entfällt also.

 Noch stehen letzte Arbeiten stehen an. Es packen an: Edmund Kronenberg, Torsten von Holtum (vorne, vl.l.) sowie Elmar Femers und Werner Busch (hinten erkennbar, v.l.).

Noch stehen letzte Arbeiten stehen an. Es packen an: Edmund Kronenberg, Torsten von Holtum (vorne, vl.l.) sowie Elmar Femers und Werner Busch (hinten erkennbar, v.l.).

Foto: Stadt Krefeld

Sechs Friedhofsgärtner haben an der Gedenkstätte der Kriegsgräberanlage im neuen Teil des Hauptfriedhofs den Garten gestaltet und sich dazu zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) zusammengeschlossen. "Mit unseren vielen verschiedenen Angeboten reagieren wir auf den Trend. Früher ließen sich zum Beispiel kaum Menschen in einer Urne bestatten, heute sind es über die Hälfte. Wir sind in Zusammenarbeit mit den Gärtnerbetrieben bemüht, durch die Angebote wie nun zum Beispiel mit dem Memoriam-Garten, die Friedhofskultur aufrecht zu erhalten", erläutert Dezernent Thomas Visser die breite Palette an Bestattungsmöglichkeiten.

Eine Hecke umschließt den Garten, Beete fügen sich an, Stelen machen ihn von weitem sichtbar, ein Baum spendet Schatten. "Wir werden sehr häufig darauf angesprochen", sagen Stefan Peeters und Torsten von Holtum, die Geschäftsführer der GbR. Integriert in diesen Garten sind Urnen- und Erdbestattungsplätze sowie verschiedene Formen der Bestattung vom Einzelgrab bis zum Partnergrab. Hier sind die 30-jährige Pflege sowie ein Grabmal mit Beschriftung enthalten. Die Lage der Grabstätte kann vom Angehörigen gemeinsam mit einem Friedhofsgärtner der Memoriam-Garten GbR ausgewählt werden. Es ist außerdem möglich, bereits vor Eintritt eines Todesfalles eine Grabstätte zu erwerben.

 Der Memoriam-Garten auf dem Hauptfriedhof ist so gut wie fertig.

Der Memoriam-Garten auf dem Hauptfriedhof ist so gut wie fertig.

Foto: samla.de

Für diesen Fall muss jedoch ebenfalls der Dauergrabpflegevertrag abgeschlossen werden. Erstmals wurde ein solcher Garten zur Bundesgartenschau 2009 in Schwerin präsentiert. In ganz Deutschland werden sie mittlerweile mit Erfolg angenommen. In Krefeld misst der Garten 810 Quadratmeter, die Platz für 20 Erdbestattungen und 200 Urnengrabplätze bieten. Eine Erweiterung ist möglich.

(RP)
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