Krefeld Neue Allianz für Sanierung dreier Sportstätten

Krefeld · In der Haushaltsplanung der Stadt Krefeld ist bis ins Jahr 2020 kein einziger Euro für notwendige Investitionen in die Sportanlagen Hubert-Houben-Kampfbahn, Kaiser-Wilhelm-Park und Schroersdyk einkalkuliert. Die Sportclubs und die Bürgervereine Kliedbruch und Inrath haben nun eine Allianz geschmiedet, um das zu ändern und ihre Forderungen gemeinsam zu vertreten.

 Die denkmalgeschützte Hubert-Houben-Kampfbahn befindet sich in einem erbarmungswürdigen Zustand. Geld zur Sanierung hat die Stadt nicht im Haushalt einkalkuliert. Jetzt starten drei Sport- und zwei Bürgervereine eine gemeinsame Initiative.

Die denkmalgeschützte Hubert-Houben-Kampfbahn befindet sich in einem erbarmungswürdigen Zustand. Geld zur Sanierung hat die Stadt nicht im Haushalt einkalkuliert. Jetzt starten drei Sport- und zwei Bürgervereine eine gemeinsame Initiative.

Foto: Thomas Lammertz

Die Zeit des Lamentierens ist vorbei: Die Sportvereine KTSV Preussen, VfR Krefeld und Viktoria Krefeld haben sich mit den Bürgervereinen Kliedbruch und Inrath zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen. Sie wollen auf die Bedeutung der Sportstätten für das Vereinsleben und das Leben in den Wohnquartieren hinweisen und gemeinsam an die Politik herantreten, damit nach Jahren des Wartens endlich die dringend notwendigen Sanierungen und Erneuerungen an Plätzen und Gebäuden an der denkmalgeschützten Hubert-Houben-Kampfbahn, der Anlage im Kaiser-Wilhelm-Park und der am Schroersdyk stattfinden.

Die mittelfristig zu realisierenden Forderungen sind ganz konkret: Für die denkmalgeschützte Hubert-Houben-Kampfbahn sei die Sanierung der Gebäude dringend erforderlich. Dazu sei ein ganzjährig bespielbarer Kunstrasenplatz nötig. Ferner gelte es, den benachbarten Ascheplatz am Appellweg von Altlasten zu befreien.

Die Anlage im Kaiser-Wilhelm-Park sei mit einem zusätzlichen Mehrzweckplatz auszustatten und die Förderpauschalen zur Eigenbewirtschaftung durch den VfR Krefeld anzupassen.

Gleiches gilt für den Sportplatz Schroersdyk und Viktoria Krefeld. Die Anlage benötige außerdem einen Kunstrasenplatz und eine bessere Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie neue Gerätschaften zur Pflege der Anlage.

"Die Sportstätten bedürfen dringender Investitionen, damit sie auch in Zukunft ihre Funktionen erfüllen können", sagte Peter Gerlitz vom Bürgerverein Kliedbruch und Sprecher der Allianz. Sie stünden über sportliche Nutzungen hinaus auch für Bürgertreffen, Brauchtumsveranstaltungen, Bürgerfeste und kulturelle Treffen zur Verfügung. Eine Aufgabe der Anlagen, um die Grundstücke für Wohnbebauung zu nutzen, komme deshalb unter keinen Umständen infrage.

In der Stadtverwaltung ist der Zustand besagter Sportstätten nicht unbekannt. "Aktuell sind an diesen drei Sportanlagen keine Investitionen geplant. Es sind auch keine Mittel im Haushalt 2018 beziehungsweise in der mittelfristigen Haushaltsplanung vorgesehen", erklärte Stadtsprecher Manuel Kölker auf Anfrage unserer Redaktion. Grundsätzlich stehe die Investitionsplanung in Abhängigkeit mit der zukünftigen Ausrichtung der Anlagen - quantitativ und qualitativ. Zusammen mit dem Stadtsportbund (SSB), der Fachschaft Fußball, den Vereinen, der Sportverwaltung und der Politik seien entsprechende Ausrichtungen festzulegen. Der SSB führe zur Zeit mit den Vereinen Gespräche über die zukünftige Entwicklung. Am Donnerstag, 5. Oktober, werde der SSB im Sportausschuss über diese Gespräche berichten", kündigte Kölker an.

Über den gemeinsamen Vorstoß hinaus haben die drei Vereine eine Kooperation im sportlichen Bereich vereinbart. Jeder Klub für sich will einen besonderen Schwerpunkt als Alleinstellungsmerkmal anbieten: Bei Krefelds ältestem Sportverein KTSV Preussen von 1855 ist das der Senioren- und der Kindersport. VfR Krefeld kümmert sich um Menschen mit Migrationshintergrund und Jugendliche. Der SC Viktoria macht besondere Angebote für Frauen und Mädchen.

"Die drei Sportstätten sind identitätsstiftende öffentliche Grünanlagen der Stadtteile im Krefelder Nordwesten. Sie werden intensiv von Sportvereinen, Schulen, Einzelpersonen und den Bürgervereinen genutzt. Sie werden genutzt, weil die Wege kurz sind. Das ist nicht nur für Kinder und Jugendliche wichtig. Sie sind von zentraler Bedeutung für die seelische und körperliche Gesundheit der Bürger, und sie steigern als weicher Standortfaktor den Wert der Stadt für Unternehmen und Neubürger", streicht Gerlitz die Bedeutung der Anlagen für die 1800 Vereinsmitglieder und die Menschen im Stadtteil heraus.

(sti)
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