Krefeld Neue Bürgerstube neben Doctor Flotte

Krefeld · Die Flotte-Pächter wollen ihr neues Lokal an der Petersstraße Nähe Ostwall bis Karneval im Industrie-Design eröffnen.

 Die Brüder Isayas (l.) und Ermias Tedla vor ihrer Krefelder Traditionskneipe "Doctor Flotte". Im Hintergrund das Geschäftslokal, das sie zur "Bürgerstube" als zusätzliches Angebot ausbauen lassen.

Die Brüder Isayas (l.) und Ermias Tedla vor ihrer Krefelder Traditionskneipe "Doctor Flotte". Im Hintergrund das Geschäftslokal, das sie zur "Bürgerstube" als zusätzliches Angebot ausbauen lassen.

Foto: Thomas Lammertz

Seit fast einem halben Jahrhundert haben Generationen von Krefeldern in der Kneipe "Doctor Flotte" zwischen Ostwall und Behnisch-Haus - kurz "die Flotte" genannt - nicht nur ihr allererstes Bierchen getrunken. Seit einigen Jahren ist das kleine Lokal überfüllt, sobald die Bildschirme für die Übertragung von Fußballspielen eingeschaltet sind. Dann sind auch die Biertischgarnituren und zusätzlichen Stehtische vor dem Lokal von Heerscharen bevölkert. Doch nicht nur zu Sportschauzeiten stößt die Raumkapazität an ihre Grenzen. Deshalb haben die Pächter, die Brüder Ermias und Isayas Tedla, zugegriffen, als das direkt benachbarte Geschäftslokal frei wurde. Dort planen sie, im nächsten Jahr bis Karneval ihre "Bürgerstube" zu eröffnen.

"Wir können in der Flotte keine Imbisse anbieten. Außerdem wird es hier einfach zu eng, wenn die Terrasse um 24 Uhr geschlossen wird und die Gäste hereinströmen", sagen die Brüder Tedla, die vor 36 Jahren mit ihren Eltern aus Eritrea nach Krefeld kamen und hier das Gymnasium Horkesgath besuchten. Der 48-jährige Ermias ist gelernter Zahntechniker, sein drei Jahre jüngerer Bruder Isayas hat Groß- und Einzelhandelskaufmann gelernt, bevor sich beide vor 22 Jahren der Gastronomie zuwandte - zuerst im ehemaligen "Uno" an der St. Anton-Straße, danach und bis heute in der Club-Disco "Meilenstein" am Bahnhof und seit fünfeinhalb Jahren in der "Flotte".

"Die Bürgerstube soll ab 12 Uhr eine Art Tages-Flotte werden, in der wir neben Burgern auch Spießbraten, Currywurst und Pommes-Variationen anbieten werden; bis etwa 1 Uhr in der Nacht soll sie geöffnet bleiben", sagt Ermias Tedla.

Nachdem der Antrag auf Nutzungsänderung gestellt worden war, begannen die Vorbereitungsarbeiten für das 120 Quadratmeter große Lokal. Auf der Hälfte der Fläche werden etwa drei Dutzend Gäste an Tischen und Stühlen Platz finden. Die zweite Hälfte nehmen eine offene Küche, die Theke und eine barrierefreie Toilette ein; die anderen Sanitäranlagen befinden sich im Keller.

"Optisch machen wir die Bürgerstube im Industrie-Design mit Stahl, Backstein und Holz in Grau, Weiß, Rot- und Brauntönen auf", sagt Isayas Tedla. Beide Lokale bleiben räumlich getrennt, bekommen aber eine durchgehende, 22 Meter lange Markise. Als Personal sind für die Bürgerstube vier fest Angestellte und etwa ein Dutzend Aushilfen auf 450-Euro-Basis vorgesehen. In der "Flotte", für die eine Konzession bis 5 Uhr gilt, bleibt es bei zwei fest Angestellten und rund zehn Aushilfen.

(RP)
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