Krefeld Neue City-Logistik: Konzept gegen Konflikte mit Kurieren

Krefeld · Die CDU will den Lieferverkehr in der Innenstadt neu ordnen und schlägt sogenannte "City-Hubs" vor.

Lieferverkehr und Kurierfahrten verstopfen täglich Straßen und Wege in der Krefelder Innenstadt. Laufende Motoren während des Verteilens von Waren und Gütern an Geschäfte und Privathaushalte verursachen Lärm und Schmutz. "Das führt zu immer stärker werdenden Konflikten", erklärte Jürgen Wettingfeld, planungspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, gestern im Gespräch mit unserer Redaktion.

Er startet jetzt einen Vorstoß, um Abhilfe zu schaffen. Er schlägt vor, in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung am Donnerstag, 19. März, eine Arbeitsgruppe "City Logistik" mit Vertretern aus Politik, Verwaltung sowie der Industrie- und Handelskammer einzurichten. Die soll nach Wegen suchen, um die Ansprüche der Bürger nach schneller und effizienter Belieferung einerseits und die Interessen der Bewohner und Kunden nach einem ungestörten Erlebnisraum Innenstadt anderseits unter einen Hut zu bekommen.

Wettingfeld bringt sogenannte City-Hubs ins Gespräch. Hub steht für Hauptumschlagbasis. Das sind Plätze meist an der Peripherie von Kommunen, auf denen der Warenfluss in die Städte koordiniert und kommissioniert werden. Einen entsprechenden Versuch habe es vor mehr als 20 Jahren bereits in Duisburg gegeben. Unter dem Projektnamen "Duni" sei damals auch Krefeld beteiligt gewesen. Von bundesweit 38 Vorhaben seien 32 innerhalb von kürzester Zeit wieder eingestellt worden, erinnert sich Wettingfeld.

Diesmal soll es besser werden. Deshalb sei es sinnvoll, im Vorfeld alle Für und Wider abzuwägen, mit Beteiligten wie Spediteuren und Kurierdiensten zu sprechen und Experten in der Arbeitsgruppe City Logistik zu hören, sagte der Ratsherr. Dann sei auch zu diskutieren, ob es besser sei, solche City-Hub-Lösungen mit Nachbarstädten gemeinsam anzugehen.

Die CDU erklärte, sie könne sich einen solchen Standort im neuen, geplanten interkommunalen Gewerbegebiet an der Autobahn 44 in Fischeln und Meerbusch-Osterath vorstellen. Unabhängig von der Bevorzugung eines Standortes müsse aber eine langfristige und wirtschaftliche Lösung im Vordergrund stehen, betonte Wettingfeld. Eine City-Logistik müsse auf eine breite Basis gestellt werden, damit sie funktioniere und Akzeptanz finde. Dabei könnte der Einsatz von Elektrofahrzeugen zu bestimmten Zeiten helfen, die die Umwelt entlasten und die Güter von einem Umschlagplatz in die Stadt befördern.

(RP)
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