Krefeld Neuer 20.000-Euro-Scanner arbeitet im Sekundentakt

Krefeld · Die Anschaffung ist Teil einer Kooperation zwischen dem Stadtarchiv und anderen Kulturinstituten.

 Archivmitarbeiter Michael van Uem (vorne) und Archivleiter Dr. Olaf Richter arbeiten mit den neuen Scanner.

Archivmitarbeiter Michael van Uem (vorne) und Archivleiter Dr. Olaf Richter arbeiten mit den neuen Scanner.

Foto: Stadt Krefeld

Das Stadtarchiv Krefeld hat mit Hilfe einer Projektförderung durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) einen neuen Aufsichtsscanner anschaffen können. Je nach Qualitätsanspruch erstellt das 20.000 Euro teure Gerät binnen zwei bis vier Sekunden hochwertige Digitalisate. "Wir können Archivalien bis zur Größe DIN A1 digitalisieren. Das ist eine quantitative Verbesserung und ein großer Schritt nach vorne", freut sich Archivleiter Dr. Olaf Richter. Die Digitalisate werden im Archiv gespeichert, können aber direkt am Scanner auch auf einen Stick gezogen oder farbig ausgedruckt werden.

Die Anschaffung des Scanners ist Bestandteil eines LVR-Förderprojekts, bei dem die Kooperation zwischen dem Stadtarchiv und anderen Krefelder Kulturinstituten und Einrichtungen sowie deren Fördervereinen in Verbindung mit ehrenamtlicher Tätigkeit unterstützt wird.

Im Stadtarchiv können künftig ehrenamtliche Kräfte von anderen städtischen Kultureinrichtungen Dokumente kostenfrei digital erfassen. Als mögliche Beispiele nennt der Archivleiter Bestände aus dem Nachlass von Otto Brües im Niederrheinischen Literaturhaus oder besondere Publikationen der Scheuten'schen Bibliothek im Gymnasium am Moltkeplatz. Die Museen können den Scanner beispielsweise nutzen, um unter anderem hochwerte Farbdrucke von Ausleihen oder Objekten aus den Sammlungen herzustellen.

Seitens des Archivs sollen unter anderem Adressbücher und Standesamt-Akten aufgenommen werden. Auch die Digitalisierung von Urkunden aus dem Mittelalter plant Richter. An zwei neuen PC-Arbeitsplätzen im Leseraum des Archivs können Nutzer dann ab Herbst solche Archiv-Dokumente einsehen. Das habe den Vorteil, dass die kostbaren Originale nicht mehr angefasst, also geschont werden. Mit den Online-Findmitteln verknüpft wären diese benutzerfreundlich zudem im In- und Ausland jederzeit einsehbar. Der neue Scanner eröffne ferner die Chance, wichtige Unterlagen und Dokumente aus privaten Konvoluten zu sichern, die für die Stadtgeschichte von Bedeutung sind. "Wir haben so die Möglichkeit, unsere Bestände zu ergänzen", sagt Richter. Zumal wenn ein Ankauf nicht möglich sei oder das Archivgut nicht übergeben werden solle.

Als weiteren Service kann das Archiv nun auch wieder die einst so beliebten Zeitungsseiten für Geburtstage anfertigen. "Den Wunsch können wir jetzt erfüllen", so der Amtsleiter. Bedienen dürfen den Scanner jedoch nur die Archivmitarbeiter.

Ein weiteres Einsatzgebiet des neuen Gerätes wird es bei einem anderen vom LVR geförderten Projekt des Stadtarchives geben: die Erforschung der sozialen Geschichte Krefelds im 19. Jahrhundert. Dabei soll unter anderem das Archiv der Mennonitengemeinde digital erfasst werden.

(RP)
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