Krefeld Neueröffnung des Stadtumbaubüros West

Krefeld · Die beiden Architekten Mouna Nasta und Christian Wlost vom Dortmunder Büro Post/Welters beraten ab 6. Juli Eigentümer von Immobilien in der Innenstadt zu Fragen der Modernisierung und Förderung aus öffentlichen Töpfen.

 Die beiden Architekten Mouna Nasta und Christian Wlost stehen als Ansprechpartner im Stadtumbaubüro zur Verfügung.

Die beiden Architekten Mouna Nasta und Christian Wlost stehen als Ansprechpartner im Stadtumbaubüro zur Verfügung.

Foto: Lammertz

Drei Jahre Stillstand sind vorbei: Am Donnerstag, 6. Juli, öffnet in Krefeld erneut ein Stadtumbaubüro West. Von 2012 bis 2014 war diese Einrichtung als Erstberatungsangebot für Immobilieneigentümer aus der Krefelder Innenstadt aus finanziellen Gründen geschlossen. Die Kommune befand sich im Nothaushalt und brachte den 20-prozentigen Eigenanteil für den Unterhalt des Stadtumbaubüros nicht mehr auf.

Das sieht jetzt wieder anders aus. Nach den guten Erfahrungen bekommt die Stadt aus Bundes- und Länderprogrammen 100.000 Euro, um die Architekten Mouna Nasta und Christian Wlost vom Dortmunder Büro Post/Welters für ihre Beratungstätigkeit zu bezahlen. Die beiden Experten machen diesen Job auch in den Ruhrgebietsstädten Gelsenkirchen und Hamm sowie in Remscheid.

Für Krefeld haben die beiden bereits ein Faible entwickelt. Mouna Nasta kennt die Gegebenheiten und die Menschen in der Seidenstadt bereits aus ihrer Tätigkeit beim ersten Anlauf. "Wir finden Krefelds Altbauten in der Innenstadt sehr schön", sagt sie. Der Krefelder habe Geld und sei sehr aufgeschlossen. "Wir teilen das Gejammer über die eigene Stadt nicht", sagte sie. Ihr vorläufiges Resümee zieht sie aus dem Vergleich ihrer Tätigkeit in den unterschiedlichen Städten und den Schwierigkeiten, die es zum Beispiel in Gelsenkirchen gebe.

Das Stadtumbauprogramm West habe im Übrigen nichts mit dem Stadtteilbezirk West zu tun. West heiße in dem Fall Westdeutschland und sei ein ergänzendes Förderprogramm des Bundes zum Förderprogramm Ost. "Die Politik hat irgendwann bemerkt, dass nicht nur in den fünf neuen Bundesländern ein Modernisierungs- und Sanierungsbedarf besteht", erklärte Mouna Nasta.

Aus dem Gesamtpaket stünden für Krefeld über mehrere Jahre verteilt rund 20 Millionen Euro zur Verfügung. Die Wiederherstellung des Stadtgartens, des Kaiser Friedrich Hains, des Blumenplatzes, diverser Spielplätze und anderes mehr seien Ergebnis dieser Förderung, informierten Norbert Hudde, Leiter der Krefelder Stadtplanung, und Birgit Causin aus seinem Fachbereich.

Für den Krefelder Immobilieneigentümer stehen kleinere Beträge aus unterschiedlichsten Fördertöpfen zur Verfügung. Den Überblick haben die beiden Architekten aus Dortmund, die ab 6. Juli in ihrem Büro in der zweiten Etage Raum 205 der früheren Volksbank-Zentrale an der Friedrichstraße 25 von 15 bis 17 Uhr ihre Sprechzeiten haben. Termine können auch telefonisch unter den Rufnummern 02151-36603814 oder 36603717 vereinbart werden. Die beiden Fachleute beraten auch vor Ort, schauen sich das Objekt an und geben erste Empfehlungen. Dabei stehen Fragen der Substanz, Statik, Sicherheit ebenso im Fokus wie Vermietbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Für Modernisierungen und Verschönerungen stehen unter anderem 100.000 Euro aus einem Hof -und Fassadenprogramm bereit. In erster Linie geht es um die Ausbesserung von Stuck und Putz und das Streichen der Fassade. Diverse Gestaltungssatzungen schreiben vor, aus welcher Farbpalette die Eigentümer sich beim Anstrich bedienen dürfen.

Die Ansprechpartner im Stadtumbaubüro verfügen über ein gut ausgebautes Netzwerk, um vielfältigste Fragen beantworten oder Kontakte vermitteln zu können, dazu zählen Stadtwerke, Geldinstitute sowie Denkmal- und andere Fachbehörden. Sie geben Anregungen für Förder- und Tilgungszuschüsse sowie Kreditprogramme etwa der NRW.Bank oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau. "Zu einem Euro Fördergeld kommen vier Euro privates Invest hinzu", berichtet Mouna Nasta.

Die Revitalisierung der Innenstadt Krefelds könnte in den kommenden Jahren ein paar Milliönchen vertragen. Diese Auffassung vertrat zuletzt auch Michael Heß, Geschäftsführer von Haus und Grund, wiederholt.

Richtlinien, Infoblatt und Flyer unter www.krefeld.de/stadtumbau

(sti)
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