Krefeld Nicht geleerte Gelbe Tonnen: SPD befürchtet Hygieneproblem
Krefeld · Für die Krefelder SPD ist das Maß voll. Acht Monate nach der Übernahme der Entsorgung der Wertstoffe aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack gibt es augenfällig Probleme. Offenbar hat die Firma Borchers aus Borken personell und in der Fahrzeug-Ausstattung aus wirtschaftlichen Gründen zu knapp kalkuliert. Die Rechnung zahlen die Krefelder Bürger - und das gleich doppelt. Neben dem Anteil über den Kaufpreis am Grünen Punkt beim Erwerb der Waren werden die Tonnen unzuverlässig an den Terminen geleert.
Uli Hahnen, SPD-Fraktionschef, schüttelt nur noch mit dem Kopf: Auf den Fahrzeugen der für die gelben Tonnen zuständigen Firma Borchers aus Borken stehe "Wir schaffen Werte". Aber "das Einzige was Borchers in Krefeld schafft, ist Frust und eine Menge Dreck. So kann das nicht weitergehen, die Stadt muss über das Duale System Deutschland Druck ausüben und gegen die Firma Borchers vorgehen. Hier werden offensichtlich Verträge nicht eingehalten, und das muss Konsequenzen haben".
Seit Januar leere die Firma Bochers die gelben Tonnen in Krefeld. Dieser Auftrag sei vom Dualen System Deutschland (DSD) erteilt worden. Borchers habe sich in einem Ausschreibungsverfahren gegen den ehemaligen Anbieter Entsorgungsgesellschaft Niederrhein/Lankes durchgesetzt.
Seit dem Zeitpunkt der Übernahme, sagt Uli Hahnen, gebe es nahezu keinen Tag ohne Beschwerden. Anwohner würden sich über aufgerissene Säcke und Verunreinigungen sowie nicht erfolgte Leerungen ihrer Behältnisse beschweren. "Alleine in der SPD-Fraktion stapeln sich die Beschwerden. Alle Appelle verpuffen, passiert ist offensichtlich nichts". Den Beteuerungen der Verantwortlichen der Firma Borchers auf Besserung könne man längst nicht mehr glauben.
Als ganz aktuelles Beispiel nennt Uli Hahnen die Abholung im Nordbezirk. Dort würden in einzelnen Straßen die Tonnen seit Mittwoch auf die Abholung warten. "Hier stehen Tonnen und Container, aber auch gelbe Säcke liegen seit Tagen herum. Das ist nicht nur eine Frage des Stadtbildes, sondern bei diesem schwülwarmen Wetter wird das auch immer mehr zu einem echten Hygieneproblem".
In einem Antrag an den Umweltausschuss fordern die Sozialdemokraten die Stadtverwaltung auf, sich beim Dualen System Deutschland ganz offiziell über den Entsorger zu beschweren. "Und diese Beschwerde muss Konsequenzen haben. Wir müssen alle rechtlichen Schritte prüfen und dann auch einleiten. Wenn die Entsorgung zu einem Hygieneproblem wird, ist die Zeit des Abwartens vorbei."