Niersexpress RE 10: Panne nach Panne

16. Dezember 2013
Große Aufregung herrscht am Kempener Bahnhof. Grund: Im Berufsverkehr Richtung Düsseldorf läuft beim Niers-Express nicht viel. Der Zug um 8.05 Uhr wird ohne Angaben von Gründen gestrichen. Der nächste Zug in Richtung Krefeld und Düsseldorf läuft mit erheblicher Verspätung ein, und dann noch mit einem Wagen weniger. ?Der Zug war bereits in Kempen vollkommen überfüllt?, berichtete ein Kunde der NordWestBahn. Die Folge: An die 50 Personen kommen nicht mehr in den Zug und müssen warten. Eine Garantie, dass die NordWestBahn die Taxikosten übernimmt, gibt es schon seit geraumer Zeit nicht mehr: ?Das ist ein Verstoß gegen die Mobilitätsgarantie.? Als Grund für die Verspätungen im morgendlichen Berufsverkehr nennt die NordWestBahn einen technischen Defekt. In einem Dreifach-Verbund habe sich die ?mittlere Traktion? festgefahren. ?Da ging nichts mehr?, sagte Sprecherin Elisabeth Burghard auf Anfrage der Redaktion.

3. September 2013
Erst müssen Fahrgäste auf freier Strecke den Zug verlassen, ein Gullideckel liegt auf den Gleisen. Dann fällt auch noch das Stellwerk in Aldekerk aus. Fahrgäste berichten: ?Der RE 10 ,Niers Express? der Nordwestbahn nach Kleve fuhr um 17.37 Uhr in Krefeld ab. In Kempten waren wir gegen 17.45 Uhr und wurden vom Fahrer informiert, auf der Strecke nach Kleve sei ein Schaden am Stellwerk in Aldekerk. Nach langer Wartezeit im vollen Zug kam eine weitere Durchsage um 18.15 Uhr, dass alle Passagiere - auch eine Mutter mit einem behinderten Sohn im Rollstuhl - aussteigen müssten. Dann fuhr der Zug Richtung Kleve. Nach wenigen Minuten kam derselbe Zug zurück, mit demselben Zugführer und fuhr zurück nach Krefeld. Auf dem Bahnsteig warteten 280 Reisende, Behinderte im Rollstuhl, Müttern mit Kinderwagen und weiteren Kindern, Passagiere, die dringend zum Flughafen Weeze mussten. Nach weiteren 30 Minuten kam der Hinweis, es werde ein Bus eingesetzt.? Elisabeth Burghard, Sprecherin der Nordwestbahn, bestätigt das Problem mit dem Stellwerk in Aldekerk. In solchen Fällen werde ein Busnotverkehr eingerichtet. Doch dafür müssten die umliegenden Busunternehmer zu genau dieser Zeit ausreichend Fahrzeuge und Fahrer zur Verfügung haben. Die Sprecherin räumt ein, dass nur ein Bus für so viele Menschen natürlich nicht ausreichen würde.

18. April 2013
Der Regionalzug entgleist um 17.45 Uhr beim Versuch, von einem Nebengleis auf die Hauptstrecke zurückzufahren. Nachdem der Zug auf dem Nebengleis - auf Höhe der Klever Pannofenstraße - aufgetankt wurde, überfährt der Zugführer eine Sperrweiche. Verletzte gibt es nicht. Die einzige Person, die sich zur Zeit des Unglücks im Zug befindet, ist der Lokführer. Auswirkungen auf den Zugverkehr hat der entgleiste ?Niers-Express? hingegen schon. Für die Zugreisenden ist nach dem Unfall Bedburg-Hau die Endstation. Der Dienstgruppenleiter der Bundespolizei Kleve, Manfred Hendeß, sagt: ?Es wurde eine Bus-Shuttleverbindung eingerichtet, mit der Fahrgäste von Bedburg-Hau nach Kleve und umgekehrt befördert wurden.? Was offenbar nicht funktioniert, ist die Informationspolitik der Nordwestbahn. Reisende, deren Zug plötzlich in Bedburg-Hau endet, wissen nicht, wie sie nach Kleve kommen sollen, da sie über den eingesetzten Shuttlebus nicht informiert werden.

16. Dezember 2011
Der Niers-Express rammt um kurz nach 11 Uhr auf der Bahnstrecke hinter Haus Bockdorf in Unterweiden einen Anhänger, beladen mit einer Häckselmaschine, und schleudert ihn auf die Seite. Es entsteht nur Sachschaden, verletzt wird niemand. Nachdem der Triebzug 150 Meter weiter zum Stillstand kommt, können die Passagiere den Zug, der aus Krefeld in Richtung Kempen-Kleve unterwegs war, verlassen. Laut Polizei hatte die Deutsche Bahn eine Firma beauftragt, an der Strecke Hecken zu schneiden. Die Arbeiter waren mit einem Kleintransporter samt Anhänger unterwegs, auf dem ein Häcksler fest gezurrt war. Sie setzten das Gespann an einem nur mit Lichtzeichen gesicherten Bahnübergang zu weit zurück, so dass der Hänger in den Gleisraum ragte. Dort rammte ihn der mit 120 km/h herannahende Regioexpress der Nordwestbahn (NWB) aus Krefeld. Der Triebwagenführer sah das Rangieren schon von weitem, machte noch eine Schnellbremsung und ging dann in den Passagierraum in Sicherheit. Die Strecke wird bis 13.39 Uhr gesperrt, erklärt Timo Kerßenfischer von der NWB. Während der Sperrung fahren laut NWB Busse von Krefeld nach Kempen, von dort geht es mit dem Zug weiter Richtung Kleve. Und umgekehrt.

Dezember 2009
Schlechter Start für den "Niers-Express". Ein Zug der Nordwestbahn bleibt in Höhe von Aldekerk um 7.49 Uhr wegen technischen Defekts liegen. Nordwestbahn-Pressesprecherin Katrin Hofmann nennt den Ausfall eines Displays als möglichen Grund. Weil der Zug die eingleisige Strecke blockiert, fallenbis 10.19 Uhr fünf Züge zwischen Kleve und Krefeld aus. Die Nordwestbahn ruft zwischenzeitlich die Bundespolizei zu Hilfe, um die Strecke zu sichern. Von Kleve bis Krefeld wird Schienenersatzverkehr eingerichtet, da die Strecke teilweise nur einspurig befahren werden kann - Busse transportieren die Fahrgäste bis zum Krefelder Bahnhof. Die Fahrgäste müssen bis zur Mittagszeit Verspätungen bis zu 45 Minuten hinnehmen. Im Laufe des Nachmittags fahren die Züge wieder fahrplanmäßig. Am frühen Abend kommt es aber wieder zu Verspätungen von jeweils zehn Minuten. Was für zusätzliche Verärgerung bei den Reisenden sorgt, war, dass sie nicht über den liegengebliebenen Zug, die anschließenden Ausfälle und Verspätungen informiert werden. ?Da gab es ein Kommunikationsproblem zwischen uns und der Deutschen Bahn, für das aber wohl wir verantwortlich sind?, sagt Katrin Hofmann.

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