Krefeld Norbert Niessen hat das Marianum zur modernen Jugendhilfe geführt

Krefeld · Der 68-jährige Krefelder geht nach 28 Jahren als Geschäftsführer in den Ruhestand.

 Norbert "Hatschi" Niessen vor einem Bild von Herbert Zangs, das der Krefelder Künstler dem Kinderheim in den 60er Jahren geschenkt hat.

Norbert "Hatschi" Niessen vor einem Bild von Herbert Zangs, das der Krefelder Künstler dem Kinderheim in den 60er Jahren geschenkt hat.

Foto: lez

Norbert Niessen, wegen seines Nachnamens unter uns St.-Dionysius-Messdienern und Arndt-Gymnasiasten nur "Hatschi" genannt, geht nach 28 Jahren als Geschäftsführer des Kinderheims Marianum an der Ecke Nord- und Hubertusstraße Ende des Monats in den Ruhestand. Wie sehr ihn diese Aufgabe ausgefüllt hat, belegt die Tatsache, dass der gelernte Industriekaufmann und studierte Historiker, Germanist und Betriebswirtschaftler sie bis ins Alter von jetzt 68 Jahren wahrgenommen hat.

Gemeinsam mit dem Pädagogischen Leiter des Marianums, Heinz-Werner Knoop, und dem Vorsitzenden des Kuratoriums, Klaus-Peter Schacht, hat der mit herzlich-humorigem Naturell ausgestattete Krefelder die 1857 als Waisenhaus gegründete Einrichtung in eine zeitgemäße Institution der Jugendhilfe überführt: "Dazu dienen insbesondere die familienähnlichen Strukturen. Die bis zu 94 Kinder und Jugendlichen zwischen einem und 18 Jahren, die uns das Jugendamt aus sozialschwachen Familien vermittelt, wohnen hier in einem normalen Lebensablauf mit Schulbesuch, Ausbildung, Freizeitgestaltung in Vereinen und Freizeitangeboten unsererseits an Wochenenden und in den Ferien."

In Niessens Amtszeit fielen darüber hinaus der Umbau des benachbarten Vierfamilien-Hauses sowie die gegen wachsende Kinderarmut eingerichtete, zweistündige mittägliche Kindermensa für bedürftige Schüler, versorgt und betreut von Ehrenamtlern und finanziert durch Spenden. Schließlich haben Niessen, Knoop und Schacht in Kooperation mit dem KEV '81 ein Internat installiert, in dem 15- bis 17-jährige Eishockey-Nachwuchsspieler aus ganz Deutschland wohnen und umliegende Schulen besuchen. Damit in Zusammenhang steht das Interesse Niessens an dem Sport: "Gelegentlich spiele ich noch in der Hobby-Mannschaft der Panda-Bären."

In seiner künftig deutlich erweiterten Freizeit wird Norbert Niessen mit seiner Frau Renate noch häufiger Konzerte, Theateraufführungen und Museen auch außerhalb Deutschlands besuchen. Außerdem wird er sich intensiver um seine beiden Enkelsöhne kümmern können. "Ich möchte mich auch weiterhin im sozialen Bereich ehrenamtlich engagieren. Konkretes steht aber noch nicht fest."

Niessens Nachfolger wird zum 1. September Harald Dahlke.

(RP)
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