Vor Dönergrill in Krefeld Notärzte im Halteverbot: Feuerwehr-Chef nimmt Stellung

Krefeld · Als "äußerst unglücklich" hat Krefelds Feuerwehrchef Josef Dohmen am Montag die Aktion der Notärzte bezeichnet, am Samstag die Rettungswagen bei angeschaltetem Warnblinklicht im absoluten Halteverbot vor dem Hauptbahnhof zu parken und drinnen zu speisen.

Eine Leserin fotografierte dies und sendete unserer Redaktion Bilder. Die Berichterstattung wurde bei RP-online und unserer Facebook-Seite rege diskutiert worden. Kritik an den parkenden Einsatzkräften wurde dort ebenso geäußert wird das Werben um Verständnis.

Feuerwehrchef Dohmen will im Gespräch mit den Notarztteams darauf hinwirken, dass echte Parkplätze aufgesucht werden, versuchte aber auch am Montag auf die besondere Lage der Einsatzkräfte hinzuweisen. "Die beiden Notarztteams Krefelds sind am Helios-Klinikum und am Maria-Hilf-Klinikum stationiert. Sie müssen sich immer in der Innenstadt aufhalten, damit sie jederzeit bei Einsätzen schnellstmöglich vor Ort sind."

Unter der Woche würden die Ärzte oft in den Krankenhauskantinen oder bei der Feuerwehr essen — manchmal würden sie auch auswärts schnell etwas zu sich nehmen. "Und wenn es dann zum Einsatz kommt, dann muss die Schale Pommes auch schon mal stehen bleiben."

Notärzte auch aus anderen Städten des RP-Verbreitungsgebietes meldeten sich am Montag bei unserer Redaktion. "Wir haben kaum noch Rückhalt in der Bevölkerung, sind 24 Stunden im Dienst, haben keine festen Essenszeiten und müssen dauernd einsatzbereit sein", sagte Reinhold Skorjanz (47) vom Rettungsdienst aus Mönchengladbach. "Ich habe schon oft meine Pommes nachts um 0 Uhr kalt essen müssen."

Heiko Henning schrieb am Montag: "Hätte das Notarzteinsatzfahrzeug etwa 500 Meter weiter parken sollen, um nicht mehr im Halteverbot zu stehen?" Wenn dann der Rettungsdienst zwei Minuten unterwegs wäre, weil die Notarztteams erst zum Einsatzfahrzeug laufen müssen, könnte es bei einem Rettungseinsatz zu tragischen Zeitverzögerungen kommen.

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