Krefeld OB wird Dr. humoris causa

Krefeld · Fast einstimmig haben die Doctores humoris causa Gregor Kathstede zum Kandidaten für die Aufnahme in ihre "Närrische Fakultät" erkoren. Der Oberbürgermeister überzeugte sie von seinen Manager-Qualitäten.

Doch, ja, der Oberbürgermeister hat Humor! Es war mit Günter Baier aber nur einer, der sich darob wunderte — nachdem Gregor Kathstede gestern Abend seine Bewerbungsrede für die Kandidatur als Dr. humoris causa gehalten hatte. Als Wermutstropfen hatte Baier allerdings von seinem verhinderten Dr. hum.-Kollegen Wolfgang Dieling für die anschließende Abstimmung eine Gegenstimme mit in den "Dachsbau" gebracht.

Alle anderen Doctores akzeptierten schließlich die Kandidatur des Ersten Bürgers der Stadt. Der wird demzufolge im Februar im Stadtwaldhaus sein Meisterstück vortragen, um dann endgültig in die "Närrische Fakultät der Doctores humoris causa bei der KG Uzvögel" aufgenommen zu werden.

Kathstede hatte die Doctores gleich am Anfang seiner Bewerbungsrede wohlmeinend gestimmt, indem er die lustigsten Spiele aufzählte, mit denen er täglich im Rathaus beschäftigt ist: Das Hütchenspiel sei mit dem Aufsetzen der Dio-Spitze inzwischen beendet, ganz im Gegensatz zu "Spitz, pass auf", das mit der Suche nach den verlorenen 800 000 Euro noch einige Zeit dauern werde, mutmaßte der OB.

"Gern spielen wir auch Monopoly, um herauszufinden, wer denn ein Shopping-Center baut und wer seine Grundstücke dafür am teuersten verkauft." Schließlich seien "Hau den Lukas" und "Schwarzer Peter" noch beliebt: "Einfache Spiele, bei denen der OB immer alles schuld ist."

Da es gestern Abend aber nicht zuletzt auch um die persönlichen Voraussetzungen für seine Kandidatur ging, trumpfte der Oberbürgermeister mit einigen seiner Manager-Qualitäten auf: "Da ist zunächst mein Nilpferd-Management zu nennen: Erst das Maul aufreißen und dann abtauchen, gefolgt vom Ping-Pong-Management: Jeden Vorgang so lange hin- und herschieben, bis er sich von selbst erledigt hat." Sehr viel hielt der OB auch von seinem Jeanshosen-Management, wo es darum gehe, tragende Stellen mit Nieten zu besetzen. "Weitere Infos können Sie über meine Ratskollegen einholen, die Qualitäten von mir kennen, über die ich selbst nichts weiß."

Als auf Nachfrage von Dr. hum. Johannes Kockers auch geklärt war, was Kathstedes Mutter "für'n Jeborene is", stand der Abstimmung nichts mehr im Wege. Das positive Ergebnis kam trotz zweier dunkler Punkte im Leben des Krefelder Oberbürgermeisters zustande, der im benachbarten Uerdingen geboren und in Hüls einigermaßen groß geworden ist.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort