Krefeld Obdachloser gibt Musiker einen Kaffee aus
Krefeld · Es ist eine kleine Adventsgeschichte, die am Montag wirklich passiert ist. Beim Auftakt unseres "Krefelder Adventssingens" spielte der Songwriter Domingo im Hauptbahnhof. Ein Obdachloser brachte ihm Kaffee gegen die Kälte.
Nachdem der Songwriter etwa 15 Minuten gespielt hatte, zwischen zwei Liedern, kam der Obdachlose zu Domingo und brachte ihm einen Kaffee vom Bäcker gegenüber, mit Milch und Zucker, als Dank für die Musik. "Du kannst es gebrauchen", sagte der Mann zu Domingo im Glauben, dass es sich um einen mittellosen Musiker, also ebenfalls um jemanden "von der Straße" handeln müsse. Dann klatschte der Obdachlose ihm zu und setzte sich wieder wenige Meter weiter an seinen Stammplatz, wo er um Geld bettelte. All die Passanten und Zuschauer, die die Szene beobachten, schauten sich ungläubig an. Was war das da gerade? Auch das ist Adventszeit!
Domingo trat ohne elektronische Verstärker auf, allein seine Gitarre und der Gesang erklangen und hallten im Bahnhofsgebäude nach. Einige RP-Leser kamen, und immer wieder blieben Passanten stehen, die einen Stopp im Berufsverkehr einlegten.
Schon am Dienstagabend geht das Adventssingen weiter. Der Hülser Sänger Wolfgang Jachtmann tritt um 18 Uhr in Hüls auf dem Marktplatz auf. Jachtmann will Lieder zum Mitsingen zum Besten geben und freut sich schon auf den Auftritt. "Ich hoffe, viele Hülser werden kommen und mich gesanglich unterstützen." Das "Krefelder Adventssingen" ist eine Aktion der Rheinischen Post zum Advent. Täglich wird in der Zeitung angekündigt, wo am Abend gesungen wird; und immer sind die Leser eingeladen, sich an diesem Ort zum Singen oder Zuhören zu versammeln — wie zum Heiligen Fest unterm Tannenbaum.
Wer als Musiker noch am Adventssingen teilnehmen mag, kann sich per Mail an sebastian.peters@rheinische-post.de wenden.
