Krefeld Olympia-Geschichte in Sammelbildern

Krefeld · Mit dem Start der olympischen Spiele haben Brigitte und Peter Wagner zu ihren entsprechenden olympischen Sammelalben gegriffen. Das Krefelder Paar sammelt seit Jahrzehnten die bunten Bilder und besitzt einen großen Fundus.

 Die Leidenschaft von Brigitte und Peter Wagner heißt Sammelalben. Auch in Sachen Olympia hat das Krefelder Paar jede Menge Beispiele.

Die Leidenschaft von Brigitte und Peter Wagner heißt Sammelalben. Auch in Sachen Olympia hat das Krefelder Paar jede Menge Beispiele.

Foto: Bianca Treffer

Olympia, soweit das Augen reicht. Olympia 1936 in Berlin, 1968 in Mexiko, 1972 München. Hans Günter Winkler mit Halla über einem Hindernis oder die olympischen Ringe mit Fackel auf dem Titel. Dicht an dicht stehen die Bücher und Hefte, die sich allesamt mit dem Thema beschäftigen. So verschieden die Exemplare sind und so unterschiedliche Jahreszahlen sie auch tragen, in ihrem Inneren haben sie etwas gemeinsam, und das sind Sammelbilder.

 Ein magischer Moment - natürlich auch im Sammelalbum vertreten: Die 16-jährige Ulrike Meyfarth holt 1972 Gold im Hochsprung und wird mit einem Schlag berühmt.

Ein magischer Moment - natürlich auch im Sammelalbum vertreten: Die 16-jährige Ulrike Meyfarth holt 1972 Gold im Hochsprung und wird mit einem Schlag berühmt.

Foto: Bianca Treffer

"Das ist nur ein kleiner Ausschnitt meiner Sammelalben. Ich habe Tausende von Sammelalben zu den verschiedensten Themen. Bei den Alben sind sämtliche Wissensgebiete vertreten. Wobei die früheren Alben wirklich der Wissensvermittlung dienten. Es waren sehr viele Lehrer, die diese Dinge sammelten und mit ihrer Hilfe Wissen weitergaben. Heute steht die Bildung durch die Alben nicht mehr so im Mittelpunkt", berichtet Peter Wagner.

In Sachen Sammelalben kennt sich der Krefelder bestens aus, denn seit 57 Jahren beschäftigt er sich damit. Die Leidenschaft ereilte ihn mit 17 Jahren, als er gerade seine Lehre als Raumausstatter beendet hatte. Durch Zufall stieß er in einem Antiquariat auf ein erstes Sammelalbum und damit hatte es ihn erwischt. Die bunten Bilder zogen ihn in den Bann. "Andere meiner Kollegen rauchten oder gingen sich abends ein Bier trinken. Ich durchstöberte Antiquariate und besuchte entsprechende Börsen, wo ich mein Geld in Sammelalben investierte. Immer auf der Suche nach möglichst kompletten Alben, denn weiße Flecken in Alben ärgern einen", sagt Peter Wagner mit einem Lächeln.

Die Leidenschaft hat sich bis heute gehalten, wenngleich die Suche jetzt über Ebay erfolgt. Börsen gibt es so gut wie keine mehr, wenngleich diese für Sammler besser waren. Im Internet treibt so mancher Verkäufer Schabernack mit den Alben. Falsch eingeklebte Bilder und nicht vollständige Alben fallen erst auf, wenn das bestellte Objekt daheim angekommen ist und es durchblättert wird.

Gerade hat Peter Wagner ein Sammelalbum aus den 40-er Jahren in Sachen Olympia erworben. Ein wahres Schätzchen. Man sei immer auf der Jagd, bemerkt der 74-Jährige. In seiner neuesten Errungenschaft "Nestor Gianaclis Cigaretten" kleben die Sportlerbilder, die der Sammler einst in Zigarettenschachteln fand. Bei den Sammelbildern unterscheidet man zwischen den sogenannten Werbebildern und den Tütenbildern. Letztere kauft man, entsprechend abgepackt, in kleinen Päckchen. Werbebilder hingegen gehören zu einem Produkt. Das kann eine Margarineschachtel oder eine Süßigkeit sein.

Das Tauschen der Bilder, um ein Album zu vervollständigen, ist in beiden Fällen das A und O. Peter Wagner selber hat rund 1,5 Millionen Sammelbilder doppelt. Ehefrau Brigitte hat diese zu einem großen Teil vorsortiert und zwar nach Firmen. "Manche Firmen haben 20 Alben im Laufe der Jahre herausgebracht, andere nur zwei. Die Serie und die Bildnummer geben die benötigte Auskunft, wenn wir etwas suchen", erklärt Brigitte Wagner, die von ihrem Mann mit der Sammelleidenschaft angesteckt wurde.

Sie selber hat gerade die Fußball-Europameisterschaft in Sammelbildern festgehalten und dafür einiges an süßen Sachen gegessen, wobei "mein Sohn immer eine bestimmte Riegelart bekommt und ich die Bilder", erzählt Brigitte Wagner. Wie viele weiße Stellen es in einem Album zum Einkleben gibt, ist ganz unter schiedlich. Es gibt Varianten, in die müssen 240 Bilder geklebt werden; in anderen sind es gerade einmal etwas über 20 Stück. Doch egal, wie viele Bilder es sind, sie müssen alle da sein, an den richtigen Stellen ihren Platz gefunden haben und das auch absolut akkurat. Ist das nicht der Fall, geht die Suche los oder werden Bilder herausgetrennt, an die richtige Stelle gesetzt - ordentlich Linie auf Linie.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort