Krefeld Oranierring: Sieben Jahre Haft für Feuerteufel

Krefeld · Der Mann, der vor der Wohnung seiner Exfreundin auf dem Oranierring Feuer legte, muss für sieben Jahre ins Gefängnis. Das Urteil vom Dienstag lautete aber nicht auf versuchten Mord, wie von der Staatsanwaltschaft beantragt. Sie hatte neun Jahre Haft gefordert.

Die Strafkammer ging lediglich von versuchter schwerer Brandstiftung aus. Dem Mann sei es keinesfalls darauf angekommen zu töten. Er habe Überlegenheit demonstrieren wollen. Die Erklärung liege in der Persönlichkeitsstruktur des 44-Jährigen. "Das sich Erfreuen an der Angst des Opfers, das ist sein Ding", sagte der Richter. Der Mann war in der Vergangenheit mehrfach wegen Aggressionstaten gegen Frauen verurteilt worden. Zu Töten gebe ihm nicht den erhofften "Kick". Als er im August vergangenen Jahres Benzin unter die Wohnungstür goss und anzündete, hatte er die Frau schon über Monate hinweg darauf vorbereitet, dass etwas Schlimmes passieren werde. Immer wieder nahm er Kontakt zu ihr auf, bedrohte sie und machte gezielte Anspielungen auf Brandlegungen.

Der Mann habe zwar gewusst, dass die Frau und mehrere Kinder zur Tatzeit in der Wohnung am Krefelder Oranierring waren, dennoch sei er davon ausgegangen, dass sie sich rechtzeitig retten könne, so die Erklärung des Gerichts. Ihm sei es dabei auf das Bedrohen und Ängstigen angekommen. Es gebe offensichtliche Parallelen in der Vergangenheit des Mannes.

Schon seine Exfrau hatte er vor Jahren mehrmals mit dem Messer schwer verletzt. Einer ehemaligen Lebensgefährtin drohte er, ihr die Pulsadern aufzuschneiden. Immer wieder habe sich der Mann jüngere Partnerinnen gesucht, die er beherrschen könne. Das habe nichts mit seinem Drogenkonsum zu tun, sondern mit seiner Persönlichkeitsstruktur. Die Tat war geplant. Schon Tage zuvor hatte er das Benzin in eine Flasche gefüllt. Am Morgen fuhr er mit dem Benzin in der Tasche zum Arbeitsamt, um Briefe abzugeben, danach zu seiner Exfreundin. "Das ist schäbig", kommentierte der Richter. Besonders schlimm sei es, dass er Kinder in Angst und Schrecken versetzte. Jetzt müsse dem ganzen Verhalten ein Punkt gesetzt werden.

(BL)
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