Krefeld Orgel von 1683 kann in drei Wochen erklingen

Krefeld · Seit Montag bauen Mitarbeiter der Firma Ahrend die historische Weidtmann-Orgel in der Hülser Konventskirche auf. Wenn Restaurator Christoph Tölke das Eichen-Gehäuse behandelt hat, kommen die 384 Pfeifen.

 Auf der Orgel-Empore reicht Arno Beitelmann seinem Kollegen Dennis Backer einen Pfeifenstock an. Vorn im Bild das Gehäuse mit dem Blasebalg.

Auf der Orgel-Empore reicht Arno Beitelmann seinem Kollegen Dennis Backer einen Pfeifenstock an. Vorn im Bild das Gehäuse mit dem Blasebalg.

Foto: Thomas Lammertz

Erstaunlich zügig verläuft in der Konventskirche der technische Aufbau der restaurierten Weidtmann-Orgel, die erst am Montag angeliefert worden war. Schon heute wollen die Tischler der Orgelbauwerkstatt Ahrend aus dem ostfriesischen Leer damit fertig sein. Anschließend wird Restaurator Christoph Tölke zwei Wochen lang die Oberfläche des gut 330 Jahre alten Orgelgehäuses aus Eichenholz behandeln, bevor in der letzten Woche vor dem Eröffnungsgottesdienst am 6. Juni die Pfeifen eingebaut und intoniert werden.

Die Orgel, die im Jahr 1683 von Peter Weidtmann, dem Älteren, gebaut wurde, verfügt über acht Register mit je 48 Pfeifen aus Zinn und Blei in Größen zwischen 22 und 160 Zentimetern. Die große Mehrzahl der 384 Pfeifen hat die Orgelbaufirma neu hergestellt. Weitestgehend original erhalten sind nur die Pfeifen eines der acht Register, erklärt Tischlermeister und Orgelbauer Markus Collmann von der Firma Ahrend. Etwa 50 Pfeifen werden sichtbar sein und in glänzendem Zinn erstrahlen. Aus der Entstehungszeit erhalten sind das wunderbare Gehäuse, die Registeranlage und fast die gesamte Windlade.

Die Oberfläche des wertvollen Orgelgehäuses hatte Restaurator Christoph Tölke in den vergangenen Monaten zunächst von einer alten Wachschicht befreit und eine aufgebrachte Natronlauge neutralisiert. Wenn der technische Aufbau im Laufe des heutigen Mittwochs beendet ist, wird Christoph Tölke ab nächster Woche eine verdünnte Schelllack-Lösung auftragen und dann ein Hartwachs aus einer Mischung verschiedener Naturwachse mit trocknenden Ölen auftragen. Anschließend kommt Hendrik Ahrend, um eine Woche lang die klanglichen Arbeiten vorzunehmen, das heißt: die Pfeifen auf das Feinste auf den Kirchenraum abzustimmen.

 Pfarrer Paul Jansen, Ahrend-Mitarbeiter Markus Collmann und Restaurator Christoph Tölke gestern vor der Orgel-Empore in der Konventskirche.

Pfarrer Paul Jansen, Ahrend-Mitarbeiter Markus Collmann und Restaurator Christoph Tölke gestern vor der Orgel-Empore in der Konventskirche.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Auf der Empore waren gestern die Tischler Dennis Backer und Arno Beitelmann von der Firma Ahrend dabei, die Windlade und die Pfeifenstöcke einzubauen. Vor dem Sitz mit der 48-tastigen Klaviatur steht das Gehäuse mit dem Blasebalg, der von einem Motor angetrieben wird, zur Not aber auch mechanisch betrieben werden kann.

(RP)
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